"Abendglanz" ist der erste Band der brandneuen Familiensaga von Hanna
Caspian, die als "Gut Greifenau"-Trilogie im Handel verfügbar ist.
Alle drei Bände werden bis März 2019 erscheinen.
Es ist Mai 1913. Die Zeiten sind im Umbruch. Die Grafenfamilie von Grafenau
hält traditionell an eingefahrenen Wegen und Ritualen fest. Doch den Kindern
wird das Korsett der adligen Etikette zu eng. Der alte Patriarch verstirbt bald,
sein Sohn hat bisher nur gelernt, Lebemann zu sein. Doch er ist der Erbe des
Gutes und regiert fortan als neuer Patriarch. Aber sein Sohn Konstantin hat
Landwirtschaft studiert und brennt darauf, seine Ideen dem Vater vorzustellen
und das Gut für die Zukunft fit zu machen. Sein Großvater hatte ihn mit
"dem neuen Zeug' ins Leere laufen lassen. Obwohl sein Vater nicht viel von
Landwirtschaft versteht, will der die Zügel aber nicht aus der Hand geben.
Konstantins Schwester Katharina verliebt sich in einen etwa gleichaltrigen
Industriellenjungen. Obwohl dessen Eltern, somit auch er, steinreich sind, kommt
für die Gräfin eine Verbindung von Katka mit Julius nicht infrage. Die
Hauptberufung der Gräfin besteht darin, ihre Tochter so teuer wie möglich zu
verheiraten. Da kommt ihr ein Neffe des Kaisers gerade recht. Doch Katharina
wehrt sich.
Hanna Caspian hat ein allumfassendes Universum rund um Gut Greifenau (fiktiv!)
geschaffen. Vorbild mag die britische TV-Serie "Downton Abbey" gewesen
sein. Denn genau wie dort gibt es zahlreiche Handlungsstränge in allen
Schichten der Menschen, die in diesem Roman eine Rolle spielen. Sowohl bei den
Bediensteten als auch bei der Adelsfamilie, bei den Pächtern, den
Dorfangestellten und den Bekannten gibt es Geheimnisse und Verwicklungen. Es
müssen zahlreiche Probleme gelöst werden. Der Autorin ist es fantastisch
gelungen, den Weg zum Ziel zu machen. Soll heißen, dass zunächst nicht auf
eine Lösung am Ende des Romans/ der Trilogie hingearbeitet wird. Der Leser
verfängt sich dermaßen in den Verwicklungen der einzelnen Figuren, leidet mit
ihnen, freut sich mit ihnen, wünscht Ihnen die Pest an den Hals. Am Ende
möchte man nur noch wissen, wie es mit den einzelnen Figuren weitergeht.
Fazit
Für mich persönlich gilt: Gefangen auf Gut Greifenau! Ich wünsche es ebenso
jedem neuen Leser, jeder neuen Leserin.
Vorgeschlagen von Detlef Knut
[Profil]
veröffentlicht am 01. Dezember 2018 2018-12-01 11:21:22