Dave Robicheaux, Protagonist dieser Krimi Reihe von James Lee Burke, wird in
diesem Roman an alte Vorgänge in seinem Leben erinnert. Obwohl er seine
Erinnerungen lieber verdrängen würde, zwingt ihn das Geständnis eines alten
Mannes zum Gegenteil. Die Ereignisse um das Verschwinden von Ida Durban treten
in den unmittelbaren Vordergrund. Sein Halbbruder Jimmy war damals so verknallt
in Ida, dass der so viele Jahre kaum an ein anderes Mädchen gedacht hatte.
Jimmy und Ida wollten damals nach Mexiko abhauen und ein neues Leben beginnen.
Doch Jimmy wartete an dem ausgemachten Termin umsonst, Ida kam nie. Von dem Tag
an blieb sie verschwunden. Und je mehr Zeit verging, umso mehr glaubte Jimmy,
dass sie tot war.
Der Fall von der Vermissten Ida ist aber nicht der einzige Fall, mit dem sich
Dave befasst. Seine Freundin, Kollegin und Chefin Helen bei der Polizei holt ihn
wegen seiner außerordentlich guten Ermittlungsleistungen in den Dienst zurück.
Schließlich ist gerade ein Serienmörder unterwegs, der junge Frauen entführt
und brutal ermordet. Dave ist gut und sie braucht jeden Mann, da kann sie auf
die Gründe seiner Entlassung keine Rücksicht nehmen.
James Lee Burke ist für seine schonungslose Beschreibung des Amerikas von heute
bekannt. Es ist das Amerika abseits der riesengroßen Megacitys, ein Amerika in
den Tiefen des Landes, ein Amerika, wo US-Präsident Trump seine Freude hat,
Wähler zu gewinnen. Doch der Autor protokolliert in seinen Fiktionen sehr
authentisch und detailreich die Vorgänge in der amerikanischen Seele. Neben den
actionreichen Szenen holt Burke immer wieder Luft und lässt die Gedanken der
Leser baumeln, wenn er durch den Kopf und die Erinnerungen des Protagonisten
dessen Leben und Gefühlswelt schildert. Man kommt so nah an Dave Robicheaux
heran, dass man meint, mit ihm in einer Kneipe zu sitzen und ein Bier zu
trinken. Dabei trinkt der gar kein Bier. In anderen Momenten fasziniert Burke
mit einer Landschaftsbeschreibung, wenn das Auto über die Straßen rollt oder
geangelt wird. Und besonders beruhigend ist es, wenn sich der Protagonist an
solche schönen Bilder erfreut. Jegliche Brutalität und Gewalt, zu der
Robicheaux immer wieder gezwungen wird, ist dann verschwunden. Man spürt den
Drang genau wie Dave, allen Schmutz und Dreck hinter sich zu lassen. Die
Mischung aus besinnlichen und actionreichen Szenen ist dem Schriftsteller extrem
passend gelungen.
Fazit
Ein fesselnder Roman, der seinen Autor von der besten Seite zeigt. Unbedingt zu
lesen!
Vorgeschlagen von Detlef Knut
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veröffentlicht am 19. November 2018 2018-11-19 16:49:17