Neben Dan Browns Bestseller "
Sakrileg" sorgt im Augenblick
noch ein anderer Roman für Wirbel auf den Bestsellerlisten - "Der
Schwarm" von Frank Schätzing. Ein 1000-Seiten-Wälzer, der bis auf Platz 3
der Spiegellliste kletterte. Pro Tag werden etwa 2500 Stück des gut 1 Kilo
schweren Romans verkauft. Doch worum geht es eigentlich in dem Roman, dessen
Entstehung vor etwa sechs Jahren mit einem Traum des Autoren begann? Mehrere
Anomalien sorgen bei Wissenschaftlern für Verwirrung: Heerscharen giftiger
Quallen belagern die Küste Australiens, am Grund der norwegischen See findet
ein Ölbohrteam Millionen Würmer, die sich in den Boden graben und in Kanada
werden Boote plötzlich von Walen angegriffn. Der Biologe Sigur Johanson sowie
der Walforscher Leon Anawak versuchen hinter das Geheimnis zu kommen und stehen
bald einer verheerenden Bedrohung der menschlichen Rasse gegenüber. Dabei
müssen die beiden Wissenschaftler erkennen, dass wir Menschen zwar den Weltraum
beherrschen, über den eigenen Planeten aber relativ wenig wissen. "Der
Schwarm" ist sicherlich ein ambitionierter Roman, den man von einem
deutschen Autoren in dieser Art relativ selten zu lesen bekommt. Das Fachwissen,
dass Frank Schätzing in diesem Roman verarbeitet hat, ist immens und lässt
erahnen, warum die Entstehung sechs jahre gedauert hat. In seinen guten Momenten
beschreibt der Roman dann auch Katastrophenszenarien, gegen die die Flutwelle
aus dem Hollywoodfilm "Deep Impact" wie eine leichte Brise daherkommt.
Doch das große Problem des Romans ist, dass er einfach zu umfangreich ist.
Immer wieder folgen ausführliche Beschreibungen und wissenshaftliche
Erklärungen, die den Fortgang der Handlung stören und sich sehr negativ auf
den Lesefluss auswirken. Es gelingt Frank Schätzing leider nicht, den Leser
durchweg an das Buch zu fesseln.
Fazit
Die Hälfte der 1000 Seiten und "Der Schwarm" wäre ein grandioser
Bestseller, den man nicht mehr aus der Hand legen will. So ist leider zu viel
Leerlauf enthalten, der den Roman nur eine durchschnittliche Wertung einbringt.
Wer sich nicht durch die 1000 Seiten kämpfen will, dem sei die Hörbuchfassung
empfohlen, die im Augenblick produziert wird und in der der Roman deutlich
gekürzt werden wird.
Vorgeschlagen von Michael Krause
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veröffentlicht am 27. April 2004 2004-04-27 21:21:20