Whitechapel ist ein Stadtteil von London, in dem die unterste Schicht täglich
ums Überleben kämpft. Armut und Verbrechen prägen das Bild. Zu allem
Überfluss wird der Stadtteil von einer unheimlichen Mordserie heimgesucht.
Sherlock Holmes erreicht ein Brief von Pfarrer O’Neally, der dort Dienst tut
und den Meisterdetektiv bittet, sich der Sache anzunehmen. Gemeinsam mit Dr.
Watson führt ihn die Spur auf die Mörder, die sich die Wölfe von Whitechapel
nennen. Doch was ist dran, an den Augenzeugenberichten? Holmes und Watson
gewinnen das Vertrauen der Bewohner und müssen erkennen, dass ihr Gegner vor
nichts zurückschreckt.
In ihrem 33. neuen Fall begeben sich Holmes und Watson in die Niederungen der
Moral und schlagen dabei manch unseriöses Angebot aus. Peter Krüger hat ein
durchaus interessantes Script verfasst, dessen Handlung gut durchdacht ist. Auch
die Identität des Mörders bleibt lange im Unklaren und kann am Ende
überraschen. Trotzdem konnte mich das Hörspiel nicht zu einhundert Prozent
überzeugen. Im Mittelteil schleichen sich einige Längen ein. Hier gestaltet
sich die fast achtzigminütige Spieldauer zum Nachteil. Weniger wäre in diesem
Fall mehr gewesen.
Die Akustik bietet den gewohnten Standard. Bezieht man die "alten"
Fälle und die beiden Liveeditionen ein, sind Christian Rode und Peter Groeger
zum einhundertsten Mal in ihren Paraderollen zu hören. Und überzeugen einmal
mehr. Aber auch der Rest ist gut besetzt. Litz Riedel brilliert als Pfarrer
O’Neally, Ilka Teichmüller als Mrs. Amberfield oder Hartmut Neugebauer als
Professor Talbott. In weiteren Rollen sind unter anderem Harry Kühn, Katharina
von Daake, Sonja Deutsch oder Nicolai Tegeler zu hören.
Fazit
"Die Wölfe von Whitechapel" ist ein gutes, wenn auch nicht
überragendes Sherlock-Holmes-Hörspiel. Fans kommen auf jeden Fall auf ihre
Kosten und Christian Rode und Peter Groeger sind eh hörenswert.
Vorgeschlagen von Michael Krause
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veröffentlicht am 26. Oktober 2018 2018-10-26 21:17:38