Im Jahr 1674 richtet ein Henker sieben junge Frauen, die als Hexen gebrandmarkt
wurden. Im Moment ihres Todes verfluchen sie den Scharfrichter des Todesurteils
und das Dorf, um fortan alle hundert Jahre wiederzukommen und das Dorf und die
Nachkommen des Vollstreckers in Angst und Schrecken zu versetzen. Vierhundert
Jahre später ist es wieder so weit. Inspektor Anthony "Tony" Ballard
muss sich mit ungewöhnlichen Todesfällen in seinem Dorf herumschlagen. Nach
und nach kristallisiert sich heraus, dass es erneut die Hexen sind, die ihren
Fluch wahrmachen. Als Tony Ballard direkt mit Ihnen konfrontiert wird, kostet
ihn das beinahe das Leben. Als seine Freundin Vicky von den Hexen entführt
wird. Ist er fest entschlossen, dem unsäglichen Treiben ein Ende zu machen.
"Die Höllenbrut" ist der allererste Tony-Ballard-Roman, der 1974 als
Band 47 im Rahmen der Heftserie "Gespenster Krimi" erschien. Erdacht
und geschrieben wurde dieser Roman von A. F. Morland, einem Pseudonym von
Friedrich Tenkrat, der fast alle Tony-Ballard-Romane geschrieben hat. Bis 1982
wurden 67 Romane im Gespenster-Krimi veröffentlicht, bevor die Serie
eigenständig wurde und es bis 1990 auf 200 Bände brachte. Im gleichen Genre
wie "John Sinclair" angesiedelt, waren es später eher fantasyhafte
Elemente, die "Tony Ballard" auszeichneten. Im Cassiopeia Verlag sind
nunmehr alle Tony-Ballard-Romane als eBook erschienen.
Dieser Unterhaltungsroman ist ein klassischer Horrorroman. Obwohl "Die
Höllenbrut" bereits mehr als vierzig Jahre auf dem Buckel hat, klingt der
Roman nicht abgestaubt. Sicher, an manchen Stellen ist die Stilistik ein wenig
holprig, doch wenn man bedenkt, was John-Sinclair-Schöpfer Jason Dark
heutzutage auf den Leser loslässt, ist das hier vollkommen akzeptabel. Tony
Ballard bleibt als Hauptfigur etwas blass. Er ist zwar der Held dieser
Geschichte, dich eine wirkliche Identifikation wie mit anderen Serienfiguren
(John Sinclair, Professor Zamorra, Lassiter) gelingt noch nicht.
Fazit
Wer sich ein wenig für die Geschichte von Heftromanserien interessiert und
speziell dem Gruselgenre zugetan ist, sollte "Die Höllenbrut" lesen.
Sicher ist das Werk kein literarischer Meilenstein. Dafür ist die Story zu
abgedroschen und die Sprache etwas zu platt. Doch es ist ein Kultroman, der eine
Serie begründet hat, die viele Leser bis heute lieben.
Vorgeschlagen von Michael Krause
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veröffentlicht am 26. Oktober 2018 2018-10-26 21:08:04