Alte Gemäuer haben ein Gespenst, oft hat es sich bisher nur noch nicht gezeigt.
In Susanne Göhlichs Burg haust vergnügt eine Großfamilie von zehn
Gespenstern. Nicht alle Gespensterfiguren verraten im Bild sofort, welche
Persönlichkeit sich dahinter verbirgt. In der Galerie vorn im Buchdeckel wird
fast jedem ein Geschlecht oder eine Eigenschaft zugeordnet. Balduin ist nie ohne
seine Sammlertasche unterwegs, den schwarz gewandeten Rufus erwischt man
aufgrund der auffälligen Farbe sofort bei seinen Streichen und Schotti mit der
Brille liest gern. Zipfel, das jüngste Gespensterkind, darf sich noch frei
entwickeln.
Wie die Kürbisse auf der Zugbrücke ankündigen, plant der Gespenster-Clan eine
große Herbst- oder Halloween-Party. Doch bevor es zur Vorbereitung in Küche
und Keller geht, können die Betrachter des Wimmelbilderbuchs auf
Schnittzeichnungen ins Innere der Burg blicken. Küche und Vorratskeller sind
für mindestens hundert hungrige Bäuche ausgelegt, im Garten und im
Bienenkasten gedeiht alles vorbildlich. Auch der Schlossgarten wird zum Teil
durch eine Schnittzeichnung erschlossen, damit Göhlichs kleine Leser unter der
Erde Regenwurm und Maus beobachten können. Auf jeder Doppelseite sind feste
Suchaufgaben zu lösen: was tut der Schlosshund gerade und sind wirklich alle
zehn Gespenster zu sehen? Weitere Fragen stellen sich den Betrachtern im Bild:
warum wird das Schloss-Klo an die Außenmauer gebaut, warum schlafen die
Gespenster zusammen in einem Raum und woran erkennt man eigentlich die Gefühle
eines Gespensts?
Fazit
In fester Pappe und mit abgerundeten Ecken legt Orell Füssli hier ein
klassisches Wimmelbilderbuch für Kinder schon vor dem 3. Lebensjahr vor. Die
Kombination mit Schnittzeichnungen sorgt dafür, dass Eltern und Kinder sich mit
den vielen Details des Buchs lange beschäftigen können.
Vorgeschlagen von Helga Buss
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veröffentlicht am 22. September 2018 2018-09-22 10:25:24