David P. Elliot ist Topmanager und Vorstandsmitglied eines New Yorker
Unternehmens; jeden Morgen genießt er in seiner Chefsuite im 45. Stock Midtown
New York noch einen guten Kaffee, bevor er mit der Arbeit beginnt. David lebt
relativ zufrieden in guten Verhältnissen und bezeichnet sich selbst als
Durchschnittsmensch.
Doch an diesem Tag ist alles anders: Zuerst bedroht sein Chef, Bernie Levy,
David mit einer geladenen Pistole und der festen Absicht, auf ihn zu schießen,
dann wimmelt das ganze 50- stöckige Gebäude nur so von Personen, die nur eines
wollen: David Elliot umzubringen.
Aus den ersten brenzlichen Situationen gerettet, hat Dave, gejagt von einer ihm
unbekannten Organisation, nur begrenzte Zeit und zunächst keinerlei
Anhaltspunkte, um den Grund für diese auf ihn angelegte Jagd herauszufinden.
Völlig auf sich allein gestellt werden in Dave Instinkte und kämpferische
Fähigkeiten aus seinem früheren Leben wach, die er längst hätte vergessen
wollen.
Aus der Suche nach Informationen wird mit der Zeit auch ein Duell zwischen David
Elliot und seinem Widersacher, dem skrupellosen John Ransome, der die Jagd auf
ihn leitet, das schließlich immer persönlicher und verbissener wird.
Fazit
Joseph R. Garbers "Der Schacht" ist von Anfang an äußerst spannend
und selbst die letzte der 365 Seiten hält eine Überraschung für den Leser
bereit. Obwohl der Schauplatz des Geschehens zumeist das Gebäude Davids
Unternehmens ist, gelingt es dem Autoren, die Geschichte abwechslungsreich und
dennoch zusammenpassend zu gestalten.
Auffällig ist auch, wie detailiert Garber auf Personen, Schuplätze und
Gegenstände eingeht und diese beschreibt. Besonders interessant ist eine den
Schreibstil betreffende Methode, die Garber verwendet: So beschreibt er
Geschehnisse, die schon länger zurückliegen und an die sich Dave erinnert, im
Präsens, die eigentliche Geschichte steht im Imperfekt - durch diese Art des
Schreibens gelingt es Garber, seinen Roman noch spannender zu gestalten und
Veränderungen des Protagonsiten im Verlauf der Geschichte hiermit dem Leser
deutlich vor die Augen zu führen.
Joseph R. Garbers "Der Schacht" ist sicher mehr als nur irgendein
Thriller, bei dem sich zwei gegnerische Parteien bekämpfen, die Persönlichkeit
und die Gedanken des Gejagten sind ebenso bedeutend, und auch historische,
gesellschaftliche und politische Aspekte werden angesprochen- hierdurch wird das
Buch sehr vielseitig.
Insgesamt hat mir Garbers "Der Schacht" sehr gut gefallen, lediglich
einige kleinere Punkte haben mir persönlich weniger gefallen, z.B. kam mir der
Grund für die Jagd auf David Elliot zunächst als etwas an den Haaren
herbeigezogen vor, später war er aber durchaus akzeptabel und passte in meine
Vorstellung der Geschichte einigermaßen mit hinein.
"Der Schacht" ist besonders Freunden von Verschwörungsthrillern zu
empfehlen!!!!
Vorgeschlagen von Hendrik Simon
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veröffentlicht am 12. April 2004 2004-04-12 09:24:16