Oberinspector John Sinclair wird in einem eher ungewöhnlichen Fall in die Nähe
von Brighton gerufen. Eine Katze ist einem Postboten zum Verhängnis geworden
und hat ihn so doll gebissen, dass sogar überlegt wird, den Arm zu amputieren.
Sehr schnell merkt John Sinclair, dass hier dämonische Kräfte am Werk sind.
Eine Spur führt zu Mildred Beatty, einer älteren Frau, deren Haus ein
finsteres Geheimnis beinhaltet. Ein Mysterium, dem auch der Konstabler des Ortes
auf den Grund gehen will.
Der Autor Marc Freund ist äußerst umtriebig. Eigene Romane, gut gebuchter
Hörspiel- und Serienautor und seit einiger zeit Gastautor bei John Sinclair.
Auf vielen Hochzeiten ist er unterwegs und liefert dabei stets hörens- oder
lesenswerte Geschichten ab. Mit dem Sinclair-Roman "Hinter Mildreds
Tür" legt er einen Horrorroman vor, der durchaus als kleines Juwel
innerhalb der Serie bezeichnet werden kann. Der Plot ist hervorragend aufgebaut
und steigert sich, wobei der Leser anfangs nicht genau weiß, in welche Richtung
die Story gehen wird. Im weiteren Verlauf kommen dann einige brutale, teils auch
sehr makabre Momente hinzu, die mit einer stattlichen Portion Humor gewürzt
werden (insbesondere was die grandiose Figur der Mildred Beatty angeht). Das
ist, ohne Übertreibung, großes Kino und allerbeste Serienkost.
Auch von stilistischer Seite kann der Roman auf ganzer Linie überzeugen. Die
Kleinstadtatmosphäre fängt Marc Freund hervorragend ein und liefert die
passende Bühne für seine kleine Horrorshow.
Fazit
"Hinter Mildreds Tür" ist ein echtes John-Sinclair-Highlight. Zwar
greift dieser Stand-Alone-Roman auf keinen der bekannten Handlungsstränge
zurück, doch gerade die skurille Figur der Mildred Beatty macht hier den
Unterschied aus. Von dieser Art Roman darf es gerne mehr geben.
Vorgeschlagen von Michael Krause
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veröffentlicht am 06. August 2018 2018-08-06 21:27:25