ohn Sinclair erhält Besuch von Myxin, dem Magier und Kara, der Schönen aus dem
Totenreich, die einen brisanten Auftrag für ihn haben. Um dem Eisernen Engel zu
helfen, der seit dem Sturm auf dem Schwarzen Dom und der damit verbundenen
Tatsache, dass seine Partnerin Sedonia im Koma liegt, muss John in eine längst
vergangene Epoche reisen, um ein ganz besonderes Elixier zu finden: den
Lebensatem der Sirenen. Da die magische Kraft nur für eine Person reicht, wird
John von Myxin und Kara rund zehntausend Jahre in die Vergangenheit geschickt.
Kaum in der Steinzeit angekommen, muss sich der Geisterjäger dem Kampf gegen
ein Mammut stellen. Und er steht vor einem Feind, den er eigentlich schon
vernichtet hat.
Florian Hilleberg alias Ian Rolf Hill, legt mit "Der Atem der Sirene"
den Auftakt zu einem recht ungewöhnlichen Zweiteiler vor. Das Setting und die
Grundidee der Geschichte sind wirklich gut, auch wenn mich der Plot nicht ganz
so begeistern konnte, wie andere Sinclair-Romane von Ian Rolf Hill. Dabei liest
sich der Roman sehr gut. Der Kunstgriff, die Ereignisse in der Gegenwart als
Rückblende zu erzählen (überschrieben mit der doppeldeutigen Aussage
"Davor und zugleich danach") ist schlicht und ergreifend brillant.
Doch irgendwie bleibt John ein Fremdkörper in der Welt der Steinzeitmenschen.
Trotzdem ist der Roman so spannend, dass man nach dem packenden Cliffhanger zum
zweiten Teil greift, um zu sehen, ob er seine Mission erfolgreich ausführen
kann.
Stilistisch bewegt sich Ian Rolf Hill mit diesem Heftroman wieder an der Grenze
zur vermeintlich anspruchsvollen Literatur. Zu diesem Thema hat er auf der
Leserseite dieses Romans eine mehr als treffende Aussage getätigt: "Der
Heftroman hat lange genug ein Schattendasein fristen müssen." Dem kann ich
nur vorbehaltlos zustimmen. Es ist schön, zu sehen, dass Serien wie eben
"John Sinclair", "Professor Zamorra, "Maddrax" oder die
leider eingestellte Reihe "Dark Land" inzwischen über ein Niveau
verfügen, dass sich von den vermeintlich besseren Büchern kaum unterscheidet.
Fazit
John Sinclair goes "10.000 B.C.". Auch wenn mich der Auftakt zu diesem
Zweiteiler nicht ganz so begeistern konnte, wie die bisherigen
Sinclair-Abenteuer von Ian Rolf Hill, ist "Der Atem der Sirene" ein
guter Roman mit einem interessanten Setting und jeder Menge Spannung.
Vorgeschlagen von Michael Krause
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veröffentlicht am 11. Juli 2018 2018-07-11 18:33:46