Flüssig zu lesen
Nun, wer bei der Erwähnung von Eltern, die einem Unfall zum Opfer gefallen
sind, beim Erscheinen von Geistern, beim Lösen eines magischen Rätsels um
einen Schlüssel, beim Aufwachsen bei Adoptiveltern und bei einem 13jährigen
Jungen ein wenig an Harry Potter denkt, ist sicherlich nicht ganz falsch mit
diesen Grundvoraussetzungen für ein magisches (und gefährliches) Abenteuer
eines heranwachsenden Jungen. Doch damit sind die Anklänge an den bekannten
"Zauberschüler" auch erschöpft und MacHale versteht es durchaus,
eine ganz eigene Atmosphäre zu kreieren, die mit dunklen Ecken unter Betten und
(leicht) gruseligen Bedrohungen (auch mit Todesfolgen) zu punkten versteht.
Was schon der rasante Anfang mit seinen bedrohenden optischen Täuschungen
temporeich in den Raum stellt und was mit der Person des (eher Außenseiters)
Marcus seinen gelungenen Fortgang findet. Gemeinsam mit seinen beiden (ebenfalls
leicht exotischen) Freunden, dem "Fliegenträger" Theo und der klugen
Lu wird Marcus (mit hoher Zivilcourage ausgestattet und durchaus mutig
"Bedrängern" gegenübertretend) aufgrund seiner (ihm zunächst
unbekannten) Herkunft in die Suche nach einem Schlüssel verwickelt.
Dass da auch mal ein Stier über den Gang der Schule wütend schnaubend Anlauf
nimmt und ein traurig wirkender Mann im Bademantel in seiner Umgebung erscheint,
ohne mit ihm zu reden, dass Worte auf dem Boden aus dem nichts heraus sich
zusammensetzten "Gib den Schlüssel heraus" und dass seine
Adoptiveltern ziemlich streng darauf zu achten scheinen, das Marcus nicht und
nirgends auffällt, mit all diesen Ereignissen wird klar, dass der Junge ein
Geheimnis birgt, welches er selbst zunächst zu lösen hat. Was, wie er
feststellt, permanente Gefahr mit sich bringt.
In eher schlichter, aber flüssiger und anregender Sprache führt MacHale den
Leser an der Seite dieses Marcus durch die Suche nach besagtem Schlüssel und
den, mehr und mehr erschreckend zu Tage tretenden, Hintergründen, was es mit
diesem auf sich hat. Das sorgt für Spannung, für eine permanente
Bedrohungslage und für genau den richtigen Flair an Abenteuer, um eine
gelungene Lektüre erstehen zu lassen. Die auch vor Opfern nicht Halt macht, so
dass man sich auch bei den ruhigeren Passagen nicht in Sicherheit wiegen sollte.
Fazit
Ein gelungener Versuch, wieder einmal in die Welt der Magie einzutauchen und
gekonnt mit dem Grusel zu spielen, ohne dies zu übertreiben.
Vorgeschlagen von Lesefreund
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veröffentlicht am 10. Juli 2018 2018-07-10 11:48:25