Oscar Wilde und Mycroft Holmes verschlägt es in dieser Episode in die neue
Welt. Genauer gesagt an den Klondike River nach Alaska. Allerdings sind die
beiden Sonderermittler der britischen Krone nicht auf der Suche nach Gold,
sondern sie folgen der Spur des berüchtigten Betrügers Lex Lancaster, zu
dessen Opfern auch die königliche Familie zählt. Doch die Nachforschung
gestaltet sich schwierig, sodass sie Verbündete brauchen. Zum einen das
Freudenmädchen Daisy und zum anderen einen ehemaligen Marshall namens Wyatt
Earp.
"Goldrausch" mutet ein wenig als Zwischenspiel an. Kein Zirkel der
Sieben, kein Alfons Grell. Vielmehr eine Stand-Alone-Folge, die mit den
typischen Elementen eines klassischen Westerns spielt. Das alles ist ganz nett
anzuhören, doch das Script von Jonas Maas kommt diesmal ohne große Höhepunkte
aus. Die Eröffnungsszene, in der Wilde mit Harry Whealer trainiert ist etwas
plump und bringt den Hörer mit dem Holzhammer darauf, dass Oscar Wilde genau
das, was er hier erfährt, im Showdown einsetzen wird. Der eigentliche Plot ist
stimmig, plätschert aber ein wenig dahin.
Die akustische Umsetzung ist erneut gut gelungen. Gerade Sascha Rotermund kann
in dieser Folge wieder den bissigen, humorvollen Oscar Wilde zeigen. Das macht
er sehr gut. Auch die brummelnde Art von Mycroft Holmes wird von Reent Reins
ausgezeichnet dargestellt. Von den Gästen überzeugen Peter Lontzek als Lex
Lanchester und Luisa Wietzorek als Daisy. Ein kleines Highlight ist der Auftritt
von Frank Glaubrecht als Wyatt Earp.
Fazit
"Goldrausch" ist sicher keine schlechte Folge. Ich würde sie eher
etwas belanglos bezeichnen. Ein durchaus amüsantes Zwischenspiel, das man
hören kann. Die nächsten Episoden dürfen aber gerne wieder auf den
eigentlichen Handlungsstrang zurückkommen.
Vorgeschlagen von Michael Krause
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veröffentlicht am 13. Juni 2018 2018-06-13 19:58:12