John Sinclair und sein Freund und Partner Suko werden ins schottische Peelham
gerufen, wo es zu unheimlichen Zwischenfällen kommt, als die Menschen von einer
Horde Fliegen angegriffen werden. Das nahegelegene Kloster St. Patrick wird von
diesen Vorgängen ebenfalls heimgesucht. Zur gleichen Zeit begibt sich auch
Father Ignatius auf den Weg nach Schottland. Der Chef der weißen Macht, dem
Geheimdienst des Vatikans, wird an seine alte Wirkungsstätte gerufen, um dort
den Mönchen zu Hilfe zu eilen. Als John und Suko in Pelham ankommen, ahnen sie
nicht, was sie erwartet. Asmodis, Baphomet und vor allem Beelzebub machen sich
zusammengetan und sinnen auf Rache.
Unter den Sinclair-Gastautoren gibt es kaum einen, der wirklich schlechte Romane
abgeliefert hat. Doch nur einer, der es schafft, die Klasse eines Jason Dark aus
den 80er und 90er zu erreichen. Sein Name: Ian Rolf Hill! Er lässt in seinen
Sinclair-Romanen die große zeit der Serie wieder aufleben und führt
eindrucksvoll vor Augen, warum die Serie damals so beliebt war. In "Wenn
das Böse Rache nimmt" lässt er kaum etwas aus, was das Herz eines
Sinclair-Fans höher schlagen lässt. Die Geschichte bezieht sich auf die
Geschehnisse in Band 1994 ("Ich, der Exorzist"). Allerdings muss man
diesen Sinclair-Roman nicht kennen, um ihn wirklich genießen zu können. Was
folgt, sind rund 100 Seiten Horror vom Feinsten. Heftige Insektenattacken,
blutige Kämpfe und große Gefühle fährt Ian Rolf Hill auf und lässt dem
Leser kaum die Zeit zum Luft holen. John und Suko werden an den Rand ihrer
Kräfte getrieben und müssen dabei manch herben Verlust hinnehmen. Wie der
Titel bereits andeutet, nimmt das Böse wirklich Rache. Als wäre das nicht
genug, setzt Ian Rolf Hill, dem Leser dann noch einen fiesen Epilog vor, der den
Nährboden für einen weiteren Part dieses Handlungsstrangs bereitet und hoffen
lässt, dass es alsbald mit diesem Teil des Sinclair-Universums weitergeht.
Auch sprachlich kann dieser Roman absolut überzeugen. Zwei, drei kleine
Fehlerchen, mindern keinesfalls den Lesespaß. Vor allem ist es der packende
Erzählstil, der hier wirklich ganz intensiv an die großen Sinclair-Jahre
erinnert.
Fazit
Manch einer wird sich fragen, ob man einem Heftroman 10 Sterne geben kann, darf
und sollte. Klare Antwort: Ja. Ian Rolf Hill legt mit "Wenn das Böse Rache
nimmt" einen nahezu perfekten John-Sinclair-Roman vor, der alle Komponenten
der Serie enthält und der auf's allerbeste unterhält. Und wenn das der Fall
ist, kann es nur eine Höchstwertung geben.
Vorgeschlagen von Michael Krause
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veröffentlicht am 10. Juni 2018 2018-06-10 13:28:06