In Southampton verschwinden immer wieder junge Frauen. Als eines Tages auch ein
Chirurg verschwindet, bekommt die Privatdetektivin Jane Collins von dessen Vater
den Auftrag, ihn zu finden. Unterdessen zieht Sir James Powell bei Scotland Yard
einen renommierten Archäologie-Professor zu Rate, um eine alte Schrift zu
übersetzen, die sich mit dem Krakengott Bayramok-Lö beschäftigt. John
Sinclair und sein Freund und Kollege Suko ahnen zu diesem Zeitpunkt noch nicht,
in was für einen Fall sie hier hineingezogen werden.
Nach längerer John-Sinclair-Abstinenz legt der aus Köln stammende Michael
Breuer, der unter anderem für "Professor Zamorra" schreibt, wieder
einen Roman um den Geisterjäger vor. Besser gesagt zwei, denn "Totenkult
des Krakengötzen" (ein zwar passender, aber auch trashiger Titel) ist der
Beginn eines Zweiteilers, der eine Storyline aufgreift, die zuletzt in Band 1886
thematisiert wurde.
Ein überaus gelungener Auftakt, da es Michael Breuer gelingt, eine sehr
spannende Geschichte zu erzählen, die er mit zahlreichen klassischen
Krimielementen angereichert hat. Wirklicher Horror findet hier nicht statt
(sieht man von den Krakenmenschen an sich ab), was dem Plot aber überhaupt
nicht schadet. Im Gegenteil. Die Story ist durchdacht und flüssig geschrieben
und selbst kleinere Logiklücken (Wie schnell kann man mehrere Blatt Papier
essen? Warum verbrennt man diese nicht einfach?) stören den Lesespaß nicht.
Durch die unterschiedlichen Handlungsstränge (John und Suko, Jane Collins, die
Krakenmenschen) bekommt der Roman zusätzlich Tempo.
Wie es sich für einen Zweiteiler gehört, endet dieser Teil mit einem
spannenden Cliffhanger, der Lust auf die Fortsetzung macht.
Fazit
"John Sinclair" an sich und "Totenkult des Krakengötzen"
speziell ist sicher nicht die hohe Schule der Literatur. Allerdings hat einer
der langlebigsten Heftromanserien diesen Anspruch auch nicht. Fakt ist aber,
dass Michael Breuer mit diesem Sinclair-Roman richtig gute und kurzweilige
Unterhaltung abliefert. Ich freue mich auf Teil 2 und auf weitere Geschichten
aus seiner Feder.
Vorgeschlagen von Michael Krause
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veröffentlicht am 24. Mai 2018 2018-05-24 20:43:37