Nach der entscheidenden Schlacht gegen die Vargonen trauert Lea um ihren
gefallenen Drachen Feadrak. Als sie dessen geschwächte Stimme in ihrem Kopf
hört, ist sie überzeugt, dass der Drache noch am Leben ist. In dieser
Situation erscheint der Elitesoldat Morris. Er kommt aus Leas Welt und hat von
ihrem Vater den Auftrag bekommen, sie nach Hause zu bringen. Gemeinsam
beschließen sie, Freadrak zu befreien, da er sie zum Portal nach Norland
führen kann. Das Problem ist nur, dass sie dafür in das Hauptquartier des
Vargonenführers Goor einbrechen müssen.
Wer gedacht hat, dass mit der letzten Episode "Die Schlacht um Liuell"
der Höhepunkt der Serie erreicht wurde, wird hier eines Besseren belehrt.
"Goors Rache" setzt, was Spannung und Handlung angeht, noch ein
I-Tüpfelchen drauf. Die Geschichte ist diesmal weniger actionlastig, was sich
auch beim Einsatz der Akustik bemerkbar macht, kann dafür aber mit einem
wirklich tollen Plot überzeugen, der an Dramatik kaum zu überbieten ist.
Verantwortlich sind vor allem zwei Sprecher: Bettina Zech liefert als Lea die
beste Darstellung überhaupt ab. Und Udo Schenk ist als Goor so böse und
verabscheuungswürdig, dass es pure Freude ist, dem Duell zwischen Lea und ihm
zu lauschen. Das ist Hörspielkunst in perfekter Machart. Erwähnenswert ist
auch der Auftritt von Manfred Lehmann als Elitesoldat Morris, der innerhalb von
Augenblicken Überheblichkeit und Verletzlichkeit alle Nuancen zum Ausdruck
bringen kann. Ansonsten agieren die anderen üblichen Sprecher wie Christian
Rudolf, Martin Sabel, Engelbert von Nordhausen oder Jann Oltmanns auf gewohnt
hohem Niveau.
Fazit
Mit großen Schritten geht es auf das Finale der ersten Staffel zu. Obwohl alle
bisherigen Episoden überzeugt haben, ist "Goors Rache" der düstere
und atmosphärische Höhepunkt einer Fantasyserie, die bisher keine Wünsche
offenlässt.
Vorgeschlagen von Michael Krause
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veröffentlicht am 23. Mai 2018 2018-05-23 16:36:19