Das Land Nelbor lebt seit sechs Jahren im Frieden. Menschen, Zwerge und
natürlich die Oger haben ihren Lebensraum und es herrscht ein friedliches
nebeneinander. Für ein Miteinander ist das Misstrauen leider noch zu gross.
Zudem leidet der gute Ruf der Oger als Retter des Landes an Vergesslichkeit der
anderen Völker. Freundschaften zwischen den Völkern sind selten, man
"fremdelt" wieder.
Die Oger, denn um die geht es hauptsächlich, leben zurückgezogen im
Drachenhorst, weil die Welt inzwischen von den sich wie Karnickel vermehrenden
Menschen beherrscht wird. Aber als ein grosser Handelspartner sind die Menschen
noch gern gesehen. Der Oger Mogda ist mit seinem Leben unzufrieden. Seine Oger,
dick, dumm, dreist, sind damit beschäftigt sich gegenseitig das Leben schwer zu
machen, roten Marmor abzubauen und sich den Wanst voll zu schlagen. Die
Reihenfolge ist beliebig. Damit wäre ja alles gut, wenn Mogda sich nicht als
Aussenseiter sehen würde. Er ist der intelligenteste des Volkes und besitzt
damit eine hervorragende Stellung.
Ein anderer Handlungsstrang widmet sich dem lispelnden Oger Gunt. Dieser ist so
gut beschrieben, dass ich denke, er wird in vielen Besprechungen hervorgehoben.
Er ist nicht nur einfältig, sondern auch noch verliebt. Seine auserwählte ist
die Hexe Cindiel um die er sich mit allen Mitteln bemüht. Ein weiterer
Handlungsstrang widmet sich Rator und Kuzmak beziehungsweise Hauptmann Barrasch
und Hagrim.
Das ruhige Leben endet, als in den Tiefen der Stollen ein grosser Rubin
gefunden wird. Mit Bekanntgabe des Fundes reagiert vor allem der Zwerg, der beim
Fund dabei war, gierig nach dem Schatz. Im Laufe der Handlung erklärt eine
Trollschamanin den Rubin als Artefakt der Elfen für den Mittelpunkt eines
kommenden Weltunterganges in Folge eines Kampfes der Götter. Die Rückkehr der
Elfen, unter anderem auf der Suche nach ihrem Artefakt, lässt das Land langsam
in Chaos versinken. Der zu Beginn mysteriöse Gegenspieler nimmt dabei auch
langsam aber sicher Gestalt an, schält sich aus dem Dunkel der Ungewissheit ins
Licht der Wirklichkeit. Seine unbekannten Pläne werden langsam mehr als nur
angedeutet.
Fazit
Trolle, Goblins und die damals von den Zwergen vertriebenen Elfen treten als
Rassen endlich nicht nur als Fussnote der Geschichte auf, sondern wirklich.
Die Fortführung der Trilogie ist ein Zusammentreffen mit alten Bekannten und
neuen Freunden, die es nur noch nicht wissen. Stephan Russbühl erweitert seine
Welt nicht räumlich, er kommt mit dem Platz aus, den seine kleine Karte im Buch
bietet. Er öffnet den Blick auf Einzelheiten des Landes, der Kulturen der
einzelnen Wesen die dort leben. Der zweite Band seiner Trilogie ist nicht, wie
bei den meisten mir bekannten Trilogien ein Lückenfüller, sondern kann
durchaus Eigenständig bestehen. Es macht durchaus Spass sich mit dem Buch in
eine ruhige Ecke zurück zu ziehen.
Vorgeschlagen von erik schreiber
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veröffentlicht am 05. Dezember 2008 2008-12-05 09:33:25