Optimierung
Man mag zur Optimierung oder, aktuell kritisch eher "Optimierungswahn"
genannt, stehen, wie man möchte und damit auch den Inhalten dieses Ratgebers
gegenüber eher kritisch oder begrüßend gegenüberstehen, klar ist, dass Jan
Mayer weiß, wovon er spricht und schreibt. Top-Athleten noch "besser"
zu machen und das auf den Punkt, das war und ist in Teilen noch sein Metier.
Wobei dieses "Besser" machen zwar auch den körperlichen Bereich, die
Trainingsplanung betrifft, vor allem aber die "inneren Stellschrauben"
dreht. Nervenstärke, Steigerung der Reaktionsgeschwindigkeit,
"kaltblütig" die Chancen nutzen (von denen es im professionellen
Hochleistungssport naturgemäß eben eher wenige gibt, die aber dann umso
dringender verwertet werden sollten).
Natürlich gilt hier das, ebenfalls in letzter Zeit in einen kritischen Fokus
geratenes "Leistungsprinzip" und natürlich geht es darum, Situationen
zu bestehen und, so möglich, zu gewinnen oder, zumindest, das bestmögliche aus
sich und seinen Voraussetzungen geholt zu haben. Was aber tun, wenn eine
konkrete Leistung eigentlich möglich wäre, in der konkreten Situation aber
nicht abgerufen werden kann?
Hier setzt auch die Übertragung vom "Sportler" auf das "normale
Leben" an, die Meyer im Buch vornimmt und vorstellt. Und dies mit
sportlichen Metaphern und in Form eines "Wettkampfes" in all seinen
Phasen darlegt. Mit der Betonung darauf, dass "Leistung" nicht
unbedingt gleich "Erfolg" bedeutet. Das sind am Ende zwei
verschiedenen Ebenen, von denen sich Mayer mit der "Leistung" und
deren optimaler Vorbereitung und Umsetzung beschäftigt.
"Sie (die Sportler) erreichen nicht ihr verfügbares Potential, obwohl noch
im letzten Training die absolute Topleistung verfügbar war und sie auch in
vorangehenden Wettkämpfen in der Lage waren, ihr Leistungsmaximum
abzurufen".
Und, wie im Spitzensport, so letztlich auch im Leben: "Letztlich geht es
gar nicht darum, ob man eine bestimmte Leistung erreichen kann, sondern darum,
ob man sie auch zeigen kann, wenn es darauf ankommt". Und das ist, wie in
fast allen anderen Bereichen des Lebens, am Ende "Kopfsache". Die sich
mit den Umständen zu beschäftigen hat, die negativ einwirken. Etwas, was man
kann unter "Druck" dann auch umsetzen. Ob Redebeitrag, Vorführung,
Argumentation bei Kunden. Situationen, in denen Konsequenzen zu erwarten sind,
deren Zeitpunkt von außen bestimmt wird, bei denen der Anspruch hoch ist und
man hier und da auch nur "diese eine Chance" hat.
Warum flattern die Nerven? Und was kann man strukturiert dagegen tun? Das sind
die Fragen, denen Mayer im Buch fundiert nachgeht, sein Programm zur inneren
Ruhe darlegt. Und wer sich nicht am ständigen "Sportlerjargon"
stört, wird durchaus in zahlreichen Tipps und mentalen
"Trainingseinheiten" fündig werden. Vor allem mittels einer
"optimalen Performance im Kopf" und einer zielgerichteten, erlernbaren
"Gedankenkontrolle", sowie einen "Plans B" immer "im
Gepäck haben", der vielleicht gar nicht benötigt, dessen Vorhandensein
alleine aber bereits ent-stressende Wirkung besitzen kann.
Fazit
Einfach, verständlich, praktisch umsetzbar, insgesamt nicht der schlechteste
Ratgeber auf einem breiten Markt der "Selbstoptimierung".
Vorgeschlagen von Lesefreund
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veröffentlicht am 08. Mai 2018 2018-05-08 10:10:42