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Kazaki Takano: 13 Stufen

13 Stufen

von Kazaki Takano
Verlag: Penguin Books [mehr Bücher von diesem Verlag zeigen]
Sparte: Krimi
ISBN-13 978-3-328-10153-6

Preis: 10,00 Euro bei Amazon.de [Stand: 21. Dezember 2024]
Intelligent konstruierte Ermittlungen

Einer sitzt in der Todeszelle und wartet darauf, die "13 Stufen" nach oben zum Schafott gehen zu müssen. Vor fast genau 10 Jahren soll der Mann ein Ehepaar brutal ermordet haben. Ein anderer wird dagegen, auch wenn auch er einer ist, der einen anderen getötet hat, kurz vor Ablauf der offiziellen Haftstrafe freigelassen werden. Was darauf zurückzuführen ist, dass ein dritter Mann, ein Angestellter des Strafvollzuges, seine ganz eigenen Gründe hat, diesem Jun'ichi Mikamani nicht nur bei der Beurteilung vor der Kommission sehr zur Seite zu stehen, sondern diesen ebenfalls umgehend als "Assistenten" anzuwerben. Um eben den Fall des zuerst genannten Todeskandidaten neu aufzurollen und zu verhindern, dass ein Unschuldiger hingerichtet wird.

Warum aber gerade Mikamani der "Mann der Wahl ist", das wird sich ebenso erst im Verlauf der ausufernden Ermittlungen und Recherchen zum damaligen Mord erweisen, wie so manche andere Überraschung auf den Leser wartet. Dies gilt vor allem in Fragen der Bewertung und Einschätzung der handelnden Personen. Denn der erste Eindruck täuscht ja nicht selten und in diesem Thriller sogar überaus häufig. Wie nebenbei lässt Takano während der intensiven Fortschreibung des eigentlichen Falles den Leser einen ebenso tiefen Einblick in die japanische Kultur erhalten.

Das Rechtssystem. Die penible Ordnung notwendiger Unterschriften auf Todesurteilen werden ebenso flüssig erläutert, wie die, dem Westen eher eigentümlich wirkende, gesellschaftliche Haltung mit ihren Folgen an sich. Da die japanische Kultur auf umfassender Gemeinschaft aufbaut, gilt bei Verbrechen zunächst eine Wiedergutmachung zu leisten (auch wenn das, wie im Falle Jun'ichis, die eigenen finanziellen Möglichkeiten und die der eigenen Familie bei Weitem übersteigt. Zudem muss sich jeder Straftäter bei seinem Opfer, im Fall eines Totschlages oder Mordes bei dessen nächsten Angehörigen, persönlich und überzeugend entschuldigen. Was befremdlich wirkt, hier aber vor allem durchaus erweiternd und dem Fall am Ende dienend vollzogen wird.

Dass die Zeit knapp wird, der Spuren nur wenige zu finden sind, kaum einer der Befragten mit der ganzen Wahrheit herausrückt und zudem das ein oder andere verdeckt falsche Spiel betrieben wird, erhöht einerseits die Fantasie des Lesers, der lange nicht wirklich greifen kann, in welche Richtung die Auflösung des Falles sich entwickeln wird, und sorgt zudem für spannende Momente gerade im Finale des Buches, in dem Takano zeigt, dass er durchaus auch die "härtere Gangart" sprachlich bestens in Szene zu setzen vermag.
Fazit
Ein interessanter Fall, ein guter Einblick in eine doch fremde Kultur und, trotz der ruhigen Form, eine anregende Unterhaltung.
8 Sterne8 Sterne8 Sterne8 Sterne8 Sterne8 Sterne8 Sterne8 Sterne8 Sterne8 Sterne

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Vorgeschlagen von Lesefreund [Profil]
veröffentlicht am 13. November 2017

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