Oscar Wilde wird mit einem Auftrag nach Paris geschickt, die das Schicksal
Europas berührt, wenn er denn schief geht: Er soll eine verwirrte junge Frau
ausfindig machen, um sie zu einem berühmten Pariser Nervenarzt zu bringen. Was
zunächst wie ein Kinderspiel klingt, wird schnell zu einem ganz besonderen
Fall, da der Zirkel der Sieben hinter der jungen Frau her ist, deren Identität
von einem großen Geheimnis umgeben wird. Oscar Wilde und sein Begleiter Doktor
Payton müssen mehrere brenzlige Situationen Meister, wobei Wilde der jungen
Frau näher kommt. Als er die Antwort zu kennen glaubt, muss er einer
furchtbaren Realität ins Auge sehen.
Die von Jonas Maas verfasst Geschichte um die namenlose Schönheit kann das
ausgezeichnete Niveau der letzten Folgen halten. Der Plot hat nur ganz kleine
Längen im Mittelteil, kann aber ansonsten durch eine gut inszenierte Hetzjagd
gefallen. Vor allem die Figur des Oscar Wilde wird hier sehr gut in Szene
gesetzt, da der Hörer eine ganz andere Seite an ihm kennenlernt.
Auch akustisch kann das Hörspiel punkten. Egal ob auf dem Tennisplatz (bei der
humorvollen Eröffnungsszene) oder bei der Flucht über den Dächern von Paris.
Der Sound trifft jeweils den richtigen Ton und versetzt den Hörer in die Lage,
die Szene vor dem geistigen Auge mitzuerleben. Von den Sprechern ist es
besonders Sascha Rothermund als Oscar Wilde, der hier sein ganzes Können in die
Waagschale werfen kann.
Fazit
Die Serie um die beiden Sonderermittler Oscar Wilde und Mycroft Holmes hat sich
auf einem tollen Niveau eingependelt. "Die Namenlose aus der Seine"
setzt die Reihe spannend, humorvoll und am Ende auch dramatisch fort. Ein tolles
Hörspiel mit von knapp achtzig Minuten Spieldauer, die insgesamt sehr
überzeugend sind.
Vorgeschlagen von Michael Krause
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veröffentlicht am 11. Oktober 2017 2017-10-11 16:51:35