Für einen "Darm ohne Durchlässigkeit"
Das "Leaky-Gut-Syndrom" (LGS) im Speziellen ist es, das Axe in den
Mittelpunkt seiner Darstellung setzt (wobei auch im allgemeinen der gesamte Darm
von dem, was er an Ernährungstipps und Hintergründen vorlegt,
"heilsam" betroffen sein kann). Jene "Durchlässigkeit" der
Darmwände, durch die Giftstoffe, Bakterien, unverdautes Essen und anderes statt
in die Verdauung in den Körper ausgeschieden werden und für eine ganze Reihe
schwieriger Symptome sorgen. Entzündliche Immunreaktionen, Abgeschlagenheit,
Verlust von Energie und Lebenskraft sind dabei nur einige, schwierige Folgen,
die sich einstellen.
Wobei es mit der griffigen Formel "Mehr Dreck" ins Leben zu lassen
natürlich nicht einfach getan ist. Wie bei seiner Mutter zu Zeiten
durchexerziert gehört eine "Verbannung" aller industriell gefertigten
Lebensmittel nicht absolut und unabdingbar, doch je mehr desto besser, mit in
ein "Darm-gesundes Ernährungskonzept". Was Axe nicht ideell
begründet, sondern im Buch empirisch nachvollzogen vorlegt und damit den
Grundstein für eine gute und dem Darm (und damit dem Körper) zuträgliche
Ernährung legt.
Ohne emotionale "Übertreibung" versehen bildet dieses Buch im
Gesamten dabei ein Plädoyer für eine überwiegend "Bio-Ernährung"
und damit einen weiteren Baustein für eine zumindest kritische Betrachtung der
verbreiteten, modernen Lebensmittel aus industrieller Fertigung. Aber auch der
"antibakterielle" Wahn, der sich in den letzten Jahrzehnten breite
Bahn gebahnt hat. Auch hier bezieht Axe klar Stellung im Sinne auch des Status
Quo der medizinischen Forschung, dass die Warnung durchaus gilt:
"...vor der überbordenden Verschreibung von Antibiotika..., sowie vor der
Gefahr einer allzu sterilen Lebensumwelt für unser Immunsystem".
All dies liest sich differenziert und verständlich im Buch, ohne den Fehler zu
begehen, ins Gegenteil völlig abzudriften und nur mehr "Pole" gelten
zu lassen (hier "künstlich", dort mit möglichst viel
"Bakterien"). Denn gegen eine Art "künstlicher Zuführung"
von Mikroorganismen, Bakterien, Pilzen und Hefe hat Axe im Sinne
"Probiotischer Nahrungsergänzung" nichts einzuwenden, sondern
kennzeichnet diese als "förderlich". Bis hin zur Ergänzung zu
konventionellen Behandlungen von Krebs (Betonnung auf Ergänzung, nicht auf
Ersatz) reichen dabei die positiven Erfahrungen, die Axe im Buch immer wieder
als praktische, illustrierende Beispiele heranführt. Wie nun LGS entsteht, was
die Kern-Risikofaktoren sind und, wichtiger, wie ein effektiver Schutz durch
eine andere Nahrungshaltung und -Praxis dann LGS heilt und vorbeugend von da an
wirkt, dass führt Axe Schritt für Schritt in sehr verständlicher Sprache im
Buch aus.
Fazit
"Das Eat-Dirt-Programm hat sich über viele Jahre in der praktischen
Anwendung immer weiter entwickelt". Und in dieser Hinsicht sei der Leser
beruhigt, trotz des griffigen Titels ist es keineswegs nötig, den Teller mit
Dreck aus Park und Garten zu füllen. Im Gegenteilt, die Ernährungshinweise im
Buch sind an sich bereits auf dem Weg, sich breit ins Bewusstsein zu setzen.
Auch was den achtsameren Umgang mit Medikamenten angeht, die bei Weitem die
größten Kollateralschäden im Darm anrichten können.
Eine interessante und hilfreiche Lektüre.
Vorgeschlagen von Lesefreund
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veröffentlicht am 05. Oktober 2017 2017-10-05 12:31:41