Hawaii in den Jahren um 1920. Der Millionär Dan Winterslip wird in seinem Haus
erstochen aufgefunden. Mit der Lösung des Falles wird Captain Hallet
beauftragt, der gemeinsam mit seinem chinesischen Assistentin Charlie Chan mit
der Spurensuche beginnt. Doch es gibt viele Rätsel zu lösen. Was hat eine
verschwundene Seemanskiste mit dem Mord zu tun? Ist ein verstorbener Seemann
wieder auferstanden? Charlie Chan muss einige Fäden entwirren, um den wahren
Täter zu stellen.
Nach Sherlock Holmes und Professor van Dusen erblickt jetzt ein weiterer
Meisterdetektiv das Licht der Hörspielwelt. Charlie Chan, dessen Schöpfer der
amerikanische Schriftsteller Earl Der Baggers ist. Mit Gerd Naumann hat man
einen Produzenten gefunden, der auch die neuen Fälle von Sherlock Holmes und
Professor van Dusen produziert. Für das Script zeichnet sich der ebenfalls
schon Holmes und van Dusen erfahrene Marc Freund verantwortlich, der sich eng an
die Vorlage von Biggers hält. Der Fall ist durchaus knifflig, auch wenn einem
die rund 80 Hörspielminuten etwas lang vorkommen. Es dauert auch einige Zeit,
bis Charlie Chan seinen ersten Auftritt hat. Hier hätte man die Story durchaus
etwas raffen können. Im hinteren Teil ist die Suche nach dem Mörder aber
spannend und hat eine durchaus überraschende Auflösung parat.
Die Sprecher lesen sich wie das Who ist who der deutschen Hörspielszene:
Christian Rode, Peter Groeger, Lutz Riedel, Robert Missler, Jürgen Tormann, um
nur einige zu nennen, sind auch in anderen Serien im Einsatz. Für die Rolle des
Charlie Chan wurde Helmut Krauss verpflichtet, der aber im direkten Vergleich zu
den Sprechern von Sherlock Holmes (Christian Rode) oder Professor van Dusen
(Bernd Vollbracht) noch etwas Luft nach oben hat.
Die akustische Umsetzung ist ansonsten sehr sparsam, was ich nicht unangenehm
empfinde. Allerdings erfordert es erhöhte Aufmerksamkeit, da der Fokus klar auf
den Sprechern liegt. Doch da das Script passt, macht das Hörspiel sich ohne
große Soundeffekte viel Spaß.
Fazit
Krimifans werden an Charlie Chans erstem Fall ihren Spaß haben. "Das Haus
ohne Schlüssel" ist ein guter Auftakt, auch wenn es im Vergleich zu Holmes
oder Van Dusen noch ein wenig Luft nach oben gibt. Trotzdem sehe ich den
nächsten Folgen des chinesisch-hawaiianischen Detektivs gespannt entgegen.
Vorgeschlagen von Michael Krause
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veröffentlicht am 18. September 2017 2017-09-18 17:42:02