Anregungen für die individuelle Wohngestaltung
Ein wenig zu dick trägt das Buch in seinem Anspruch und seiner expliziten
Zielsetzung schon auf. Natürlich mag es nicht wenige Menschen geben, die gerne
ein "perfekt gestyltes" wohnen bevorzugen, wie es in Hochglanz
Zeitschriften oder in Filmen einem vor Augen gesetzt wird.
"Das Geheimnis der wunderbaren Einrichtungen in den Zeitschriften sind die
Stylisten".
Wobei die Autorinnen dabei das eigene Werk zu sehr einschränken. Denn im Lauf
der Lektüre und den illustrierenden Fotografien von "Wohngeldern"
wird umgehend deutlich, dass auch für den individuellen Geschmack vielfache
Anregungen, auch in Kleinigkeiten der "Deko" verwertbar dem Leser
durch das Buch an die Hand gegeben werden. Gerade weil soviel Wert darauf gelegt
wird, die persönlichen Vorlieben für Details aufzunehmen.
"Dabei habe ich erkannt, dass die Gestaltung eines Raums mit vorhandenen
Lieblingsstücken ein besserer Ansatzpunkt ist, als den Raum direkt von der
Decke bis zum Boden neu zu dekorieren".
Diese Liebe zum Detail nun findet sich durchgehend in Text und Bildern des
Buches wieder. Gar nicht einmal "perfekte" und wie im Schaufenster
stehende Einrichtungen werden hier vor Augen geführt, sondern vor allem
zueinander passende Raumgestaltungen. Von gemütlich bis strikt, von puristisch
bis verspielt findet der Leser im Lauf der Beschäftigung mit den Ideen,
Anhaltspunkten und Fotografien im Buch jene Dinge, Momente, Details, die
innerlich andocken und die eigenen Vorstellungen verkörpern.
Nicht ohne Grund ist "den eigenen Stil entdecken" gleich das erste,
ausführliche Kapitel. Denn nicht "irgendwie stylisch" ist das das
Ziele, sondern die Wohnräume bis ins Detail als Spiegel der eigenen Person und
Zone für das eigene Wohlbefinden verstehen ist jenes Moent, dass durch ein
stilistisches Herangehen Ausdruck findet. Dass dies in "Zehn einfachen
Schritten" sehr verständlich und praktisch umsetzbar im Buch dargelegt
wird, ist dabei eine wichtige und wesentliche Hilfe. Und dabei immer wieder
ausgehen und rückführen auf die individuelle Person.
Von der Farbberatung bis zum Blick in den eigenen Kleiderschrank (der ja viel
von ehr unbewussten Neigungen zu bestimmten Farben und Formen verrät) stellen
die Autorinnen ein um das andere Mal klar, dass nicht der Stylist sich
verwirklich in einem Raum, sondern den dort lebenden und wohnenden Menschen
bestmöglich dabei unterstützt, "sein Wohnen" und sein Wohlbefinden
dort äußerlich auszudrücken.
Von kleinen Winkeln über den Eingangsbereich bis zu den großen Möbeln und
Accessoires, die als Blickfang umgehend dominierend ins Auge fallen, werden im B
ich alle Bereiche des Wohnens und des Gestalten von Wohnraum strukturiert und
nachvollziehbar aufgegriffen. Ebenso hat dies bei Weitem nicht immer etwas mit
der Höhe des Kontostandes zu tun. Auch Flohmärkte sind bestens geeignet für
"Styling" und das einfache verrücken von Buchrücken in Regalen um
ein bis fünf Zentimeter kostet gar überhaupt kein Geld, hat aber eine nicht zu
unterschätzende Wirkung. Was nur einer von vielen Lerneffekten im Buch ist.
Fazit
So kann man am Ende sagen, dass man im Buch sicherlich auch Wege finden könnte,
Hochglanzräume zu schaffen, auf der anderen Seite, vor allem, aber sachkundig
und anregend zum eigenen Geschmack geführt und für die konkrete Umsetzung
desselben mit vielfachen Impulsen versehen wird.
Vorgeschlagen von Lesefreund
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veröffentlicht am 12. September 2017 2017-09-12 13:12:32