Professor Zamorra und Nicole Duval bekommen Besuch von Sara Moon, die einen Weg
gefunden hat, den Speer des Schicksals zu aktivieren. Dafür muss sie in einen
Bereich des Château Montagne, der selbst dem Schlossbesitzer Zamorra nicht
bekannt ist - die Katakomben. Diese hat sein Vorfahr Leonardo vor mehreren
hundert Jahren in die Keller und Verliese unterhalb der Loire getrieben. Dabei
haben sich dort nicht nur schwarzmagische Wesen angesammelt. Wie Zamorra und
Niolce wird die Expedition mit Sara zu einem echten Abenteuer.
Die Schnapszahl 1111 begeht Zamorra-Urgestein Manfred Rückert mit einem Roman,
der den Leser in die Unterwelt des Château Montagne führt. Der Roman wechselt
immer wieder die Perspektiven und die damit verbundenen Zeitebenen. Neben
Zamorra in der heutigen Zeit und seinem Vorfahren Leonard vor über neunhundert
Jahren lernt der Leser auch Michelle und Rouven kennen, die vor über
neunhundert Jahren auf der Flucht sind und in den Katakomben Schutz suchen. Eine
Entscheidung mit weitreichenden Konsequenzen.
Das alles erzählt Manfred Rückert routiniert und anfangs sehr spannend. Doch
mit zunehmender Dauer fand ich, dass der Geschichte ein wenig die Luft ausgeht.
Sicher, sie wird nicht wirklich schlecht, zieht sich stellenweise in die Länge,
sodass man das eine oder andere Mal geneigt ist, manche Passagen quer zu lesen.
Stilistisch bewegt sich Manfred Rückert auf einem guten Niveau. Auch
unerfahrene Zamorra-Leser finden sich hier zurecht und lernen, bedingt durch
einen Empfang auf dem Château, auch andere Figuren des Zamorra-Teams kennen,
die in dieser Folge aber nur eine Nebenrolle spielen.
Fazit
"In tiefsten Tiefen" ist ein routinierter und solider Zamorra-Roman
mit kleinen Schwächen. Fans der Serie lernen endlich einen Teil des Châteaus
kennen, der ihnen bisher verborgen geblieben ist.
Vorgeschlagen von Michael Krause
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veröffentlicht am 27. August 2017 2017-08-27 14:19:57