Während einer Kutschfahrt steigt ein unheimlicher Passagier in die Kutsche von
Sherlock Holmes und fordert ihn zu einem Spiel heraus. Der Mann hat einen Mord
begangen und die Leiche versteckt und glaubt nicht, dass Holmes diese findet und
die Identität des Mörders herausfinden kann. Holmes lässt sich auf das
absurde Spiel ein und beginnt damit einen Wettlauf gegen die Zeit. Denn nichts
anderes als seine Reputation ist sein Spieleinsatz.
Für das kleine Jubiläum der neuen Sherlock-Holmes-Fälle hat sich Andreas
Masuth mächtig ins Zeug gelegt. Schon die Eröffnungsszene erzeugt jede Menge
Spannung, was nicht zuletzt an der großartigen Sprecherleistung von Georg
Tryphon liegt, der als unheimlicher Mörder absolut überzeugend ist. Sieht man
von kleinen inhaltlichen Logiklücken ab, hat Andreas Masuth hier einen sehr
spannenden Fall erdacht, der zudem mit jeder Menge Witz daherkommt. Gerade die
Wortgefechte zwischen Holmes und Watson sind wieder einmal ein Highlight dieser
Folge. Doch auch die fortlaufende Handlung bietet mehr als genug Spannung, um
den Hörer fast achtzig Minuten bei der Stange zu halten.
Wie gewohnt ist die akustische Umsetzung auf das Notwenige reduziert. Mit Musik
wird eher weniger gearbeitet. Dafür können die Sprecher glänzen. Christian
Rode und Peter Groeger sind besonders gut aufgelegt und profitieren von den
pointenreichen Dialogen, die sie mit spitzer Zunge umsetzen. Sehr gut hat mir
auch Margit Straußburger als resolute Ehefrau von Inspektor Lestrade gefallen.
Doch auch Lestrade selbst, oder besser sein Sprecher Lutz Harder, kann in dieser
Folge für einige Glanzpunkte sorgen. In weiteren Rollen sind unter anderem
Michael Pink, Werner Ziebig, Peter Weis oder Ulrike Möckel zu hören.
Fazit
Von ein, zwei Kleinigkeiten abgesehen (warum hat Holmes den Unbekannten nicht
gleich in der Kutsche zur Strecke gebracht?) ist "Die siebzehn
Salutschüsse" eine tolle Folge, die dieser runden Zahl absolut würdig
ist.
Vorgeschlagen von Michael Krause
[Profil]
veröffentlicht am 24. Juli 2017 2017-07-24 17:05:36