Brutale Serienmorde
Ein junges Mädchen, aufs Schwerste gequält und misshandelt, die nur mehr knapp
am Leben gerettet wird. Wohl weil der Zeuge den Täter störte. Ein verurteilter
Serienmörder, seit Jahren in psychiatrischer Sicherheitsverwahrung, der mit dem
Direktor der Anstalt Katz und Maus spielt. Und nicht nur mit diesem. Ein
Direktor, der schwer an seiner Bürde trägt und einige Monate vor seinem
Ruhestand alles in Bewegung setzen will, diesen Mann, Rask, nicht in offenere
Formen der Verwahrung zu entlassen. Mit Szenen, die bedrücken, wenn der
alternde Mann schwer atmend, der Schweiß in Strömen fließend, ohne wichtige
Erkenntnisse zu finden die Zelle von Rask auseinandernimmt.
Ein lange zurückliegender Fall, bei dem keiner auch nur eine Ahnung hat, was
diese "Edel Marie" mit den aktuellen Ereignissen zu tun haben könnte.
Und ein Polizist, der seine Aggressionen nicht im Griff hat. Der seine
Lebensgefährtin derart "sich vorgenommen" hat, dass diese nurmehr
flüstern auf dem Fliesenboden des Badezimmers eindringlich um ihr Leben
bittet.
"Bitte, bitte, Tommy, bring mich nicht um".
Das (und noch einiges mehr) sind die Zutaten des neuen Thrillers von Gard Sveen
um seinen Kommissar Tommy Bergmann. Ein Thriller, in dem alle Beteiligten fast
genauso viel mit sich selbst zu tun haben, wie mit dem erneuten Verbrechen. Das
eindeutig die Handschrift des Mörders Rask trägt. Die eindeutig in eine Reihe
von Fällen passt, der älteste liegt inzwischen 18 Jahre zurück, für die Rask
verurteilt wurde. Aber Rask kann dies nicht getan haben.
Ein Nachahmer? Ein Komplize? Oder ist Rask gar einfach unschuldig? Was niemand
zu glauben vermag. Auf jeden Fall aber, und das wird Seite für Seite im
Thriller klar, hier ist ein Teufel am Werk, der akribisch, gnadenlos und eiskalt
sein Unwesen treibt. Genauso eiskalt, wie Rask es ausstrahlt. Und doch muss es
ein anderer, noch einer, gewesen sein. Und Thommy Bergmann ist persönlich
involviert. Er hat damals, als junger Mann und frischer Polizist die Leiche der
jungen Kristiane mit gefunden, Dem ersten Opfer des Serienmörders. Immer wieder
reißen ihn auch in der Gegenwart noch Alpträume aus dem Schlaf. Sieht er das
junge Mädchen innerlich vor sich und hasst er Rask wie kaum jemand anderen.
Wenn er sich denn im Griff hätte und sich nicht immer von inneren Dämonen
getrieben selbst in die Quere kommen würde.
Fazit
Düster, melancholisch, dunkel wie der Winter in Norwegen und kalt und
unwirtlich wie der Winter, so dringt es aus den Worten des Thrillers, der den
Leser in Beschlag nimmt und packt.
Vorgeschlagen von Lesefreund
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veröffentlicht am 12. Juli 2017 2017-07-12 12:17:44