Nach dem Tod seiner Frau Sheila und dem Verschwinden seines Sohnes Johnny hat
Bill Conolly eine leichte Amnesie gehabt und sich in die schottischen Wälder
zurückgezogen. Jetzt kehren die Erinnerungen zurück und Bill macht sich auf
den Weg zu einem Ort in der Nähe von Bristol. Unterdessen wird Oberinspector
John Sinclair von unheimlichen Visionen heimgesucht, die immer wieder die
Niederkunft der Dunklen Eminenzen thematisieren. Als John die Stimme eines alten
Freundes vernimmt, macht er sich auf den Weg, um den Eminenzen den Garaus zu
machen.
Von allen guten Gastautoren hat sich Ian Rolf Hill bereits in den letzten Wochen
und Monaten als der legitime Nachfolger von Serienschöpfer Jason Dark
empfohlen. Diesen Ruf festigt und untermauert er mit diesem Roman, der
gleichzeitig der Auftakt zur Täufertrilogie ist. Dabei feuert Ian Rolf Hill ein
kleines Feuerwerk ab. Der Roman ist spannend und actionreich und arbeitet mit
zahlreichen Querverweisen auf frühere Romane, die mit diesem Werk
Berührungspunkte haben. Zudem gibt es ein Wiedersehen mit einigen Mitgliedern
aus dem Sinclair-Team: Kara, die Schöne aus dem Totenreich und Myxin, der
Magier bilden da nur den Anfang. Sie alle lassen das Sinclairfeeling aufkommen,
dass ich Mitte der 1980er Jahre erstmals wahrgenommen habe, als mich die Serie
in ihren Bann gezogen hat.
Auch stilistisch kann Ian Rolf Hill überzeugen. Der Roman liest sich
ausgesprochen gut und kann auch in der hinteren, sehr actionlastigen Hälfte
sprachlich überzeugen.
Fazit
Das ist der Roman, den ich mir seinerzeit als Auftakt zur großen
Jubiläumstrilogie anlässlich der Erscheinung von Band 2000 gewünscht habe. Wo
Jason Dark nur halbherzig agierte, macht Ian Rolf Hill hier alles richtig.
"Jagd auf Bill Conolly" ist allerbeste John-Sinclair-Unterhaltung, die
sowohl für Neueinsteiger, als auch für langjährige Serienfans ein absolutes
Highlight ist. Ich bin sehr gespannt, wie es in diesem Dreiteiler weitergeht.
Vorgeschlagen von Michael Krause
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veröffentlicht am 15. Juni 2017 2017-06-15 17:40:03