Robert Calm ist ein Mensch mit einer besonderen Fähigkeit: Er kann Menschen
ansehen und weiß, was sie als nächstes vorhaben. Natürlich interessieren sich
die Geheimdienste für diese Fähigkeit. Aber auch die Hölle ist an Robert Calm
interessiert. In dieser Situation findet er Unterschlupf bei der Staatsanwältin
Purdy Prentiss. Diese bittet einen guten Freund um Hilfe: Oberinspektor John
Sinclair von Scotland Yard.
Ein Blick auf den Autorennamen erzeugt einen Schauer auf dem Rücken der Leser.
Serienschöpfer Jason Dark hat wieder zugeschlagen. In Anbetracht der wirklich
grottenschlechten Romane, die Jason Dark in den letzten Monaten regelmäßig
abgeliefert hat, ahnt man, dass das Grauen nicht in der Geschichte, sondern in
der Qualität des Romans liegen wird.
Sehen wir zunächst das Positive: Jason Dark ist es endlich mal wieder gelungen,
einen halbwegs zusammenhängenden Roman zu verfassen. Mit Robert Calm gibt es
sogar eine Figur, bei der man sich über ein Wiedersehen freuen würde. Es
gelingt Jason Dark sogar, so etwas wie einen Spannungsbogen aufzubauen, auch
wenn er rückblickend nur noch ein Schatten seiner selbst ist.
Stilistisch ist der Roman nicht ganz so schlecht wie die letzten Werke, obwohl
die Dialoge nach wie vor hölzern klingen und der Roman von abgedroschenen
Phrasen und Füllwörtern nur so wimmelt. Auf einer "Seite" meines
eBook-Readers kommt sage und schreibe elfmal das Wort auch vor. Allein daran
sieht man, welch Lesevergnügen einen trotz der leichten Besserung erwartet.
Fazit
"Tor zur Schattenwelt" ist nicht ganz so schlecht wie die letzten
Romane von Jason Dark. Trotzdem kommt der Roman nicht über das Niveau eines
minderbegabten, pubertären Nachwuchsschriftstellers hinaus. Es ist mir
weiterhin vollkommen unverständlich, wie der Mann, der diese Serie erschaffen
hat und der die Leser jahrzehntelang begeistern konnte, stilistisch so dermaßen
abbauen konnte. Ich werde jetzt nur noch die Romane der Gastautoren lesen, da
ich zum einen nicht mehr gewillt bin, für solch ein Machwerk auch nur einen
Cent zu bezahlen und zum anderen nicht noch mehr auf Jason Dark schimpfen
möchte. Schließlich ist und bleibt er das Idol meiner Jugend, das mich zum
Schreiben gebracht hat.
Vorgeschlagen von Michael Krause
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veröffentlicht am 11. April 2017 2017-04-11 16:14:47