Bei einem Flug in die USA gerät die Maschine in Turbulenzen und muss in Denver
notlanden. An Bord befindet sich eine Gruppe von Austauschschülern, darunter
auch Jem und Lucie. Diese müssen nicht nur den Schock der Notlandung
verkraften, sondern auch erkennen, dass die Umgebung vollkommen anders ist, als
sie das erwarten: das Terminal ist von Pflanzen zugewuchert und
menschenverlassen. Mit Hilfe eines Elektroautos, das Jem wieder flott bekommt,
versuchen eine Gruppe der Passagiere mehr über die Umstände und vor allem
über die Zeit zu erfahren, in der sie gestrandet sind. Ihr Ziel ist eine
verschollene Stadt, wo die letzten Überlebenden der Menschheit zu finden sein
sollen. Doch das ist leichter gesagt als getan, denn überall lauern Gefahren,
zumal auch die Gruppe nicht immer einer Meinung ist.
In den letzten Jahren hat sich der Stuttgarter Autor Thomas Thiemeyer zu einem
wahren Vielschreiber entwickelt, der sowohl auf der Schiene für ältere Leser
mit seinen Wissenschaftsthrillern, aber auch mit seinen Jugendbüchern immer
wieder punkten kann. "Die Stadt der Überlebenden" ist der Auftakt
seiner aktuellen Jugendbuchserie "Evolution", deren drei Teile in
liebevoller Aufmachung im Arena-Verlag erscheinen.
Durchaus gekonnt erzählt Thomas Thiemeyer eine Geschichte, die Anleihen bei
"Lost" oder dem "Planet der Affen" nimmt und dem ganzen eine
gute, dystopische Komponente gibt. Die beiden Hauptfiguren Jem und Lucie, aus
deren Sicht meist abwechselnd erzählt wird, können überzeugen, auch wenn sie
nicht ganz so originell sind, wie man sich das wünschen würde. Auch die
weitern Figuren kommen oft ein wenig schablonenhaft daher.
Trotzdem ist der Plot und kurzweilig und spannend. Allerdings konnte mich die
Geschichte nicht so fesseln, wie es andere Romane von Thomas Thiemeyer (auch aus
dem Jugendbereich) konnten. Das Ende ist mit einem guten Cliffhanger versehen,
der natürlich die Neugier auf Band 2 anheizt.
Fazit
"Die Stadt der Überlebenden" ist der solide Auftakt von Thomas
Thiemeyers neuer Jugendbuchserie "Evolution". Nicht weniger, aber auch
nicht mehr. Mir hat nach gutem Beginn ein wenig Spannung gefehlt. Mal schauen ob
das im zweiten Zeil besser wird, der bei Dreiteilern erfahrungsgemäß oft der
langatmigste Teil ist. Trotzdem macht man mit der Lektüre dieser Geschichte
nicht wirklich etwas falsch.
Vorgeschlagen von Michael Krause
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veröffentlicht am 20. Februar 2017 2017-02-20 16:15:34