Das Leben von Eva scheint perfekt zu sein. Ihr Beruf als Hebamme füllt sie aus
und mit Jackson hat sie einen Mann, der sie liebt und mit dem sie den Rest ihres
Lebens verbringen möchte. Doch von einer Sekunde auf die andere gerät Evas
Leben aus den Fugen. Bei einen Angelausflug verunglückt ihr Mann tödlich. Eva
wird von der Trauer förmlich übermannt. Um diese zu verarbeiten beschließt
sie, die Familie ihres Mannes in Tasmanien zu besuchen. Allerdings wird sie dort
nicht gerade mit offenen Armen empfangen. Auch Jacksons Bruder Saul ist alles
andere als begeistert. Eva spürt, dass es hier ein Geheimnis geben muss. Nach
und nach kristallisiert sich auch heraus, dass Jackson scheinbar nicht der Mann
war, den Eva in ihm gesehen hat.
Die britische Autorin Lucy Clarke hat ein unglaubliches Gespür dafür,
Geschichten zu schreiben, die mit bekannten Elementen spielen und die doch ganz
anders sind. Das war bei "Die Landkarte der Liebe" so und vor allem
auch bei "Das Haus, das in den Wellen verschwand". Auch bei diesem
Roman schafft es Lucy Clarke sehr eindringlich, eine Geschichte zu erzählen,
die den Leser von der ersten Seite an packt. Man ahnt, dass es um Jackson ein
Geheimnis geben muss, doch die Beantwortung der Frage welcher Natur es ist,
zieht sich bis zum packenden Ende hin.
Sehr geschickt und sprachlich sehr einfühlsam baut Lucy Clarke einen Plot auf,
der fesselt, berührt und immer wieder zum Weiterlesen animiert. Dabei kommen
gerade die Figuren von Eva und Saul ganz hervorragend zur Geltung. Auch die
Frage, ob die aufkeimenden Gefühle von Eva für Saul eine Chance haben, fesselt
den Leser.
Natürlich fiebert man der Frage entgegen, was es mit Jacksons Tod wirklich auf
sich hat. Auch hier kann Lucy Clarke punkten - auch wenn ich einen Teil der
Auflösung geahnt habe, überraschte sie mich. Vor allem aber zeigt sie, welch
untrügliches Gespür für packende Geschichten Lucy Clarke besitzt.
Fazit
"Der Sommer, in dem es zu schneien begann" ist der dritte Roman von
Lucy Clarke, der mich vorbehaltlos begeistert. Es ist schwer, eine wirkliche
Schublade für die Romane der britischen Autorin zu finden. Würde man sie nur
als Liebesromane bezeichnet, wird man der Tiefe und der Spannung ihrer
Geschichten nicht gerecht. Gerade diese Mischung ist es, weshalb mich ihre
Geschichten so begeistern. Daher ist auch dieser Roman von Lucy Clarke ist eine
absolute Leseempfehlung.
Vorgeschlagen von Michael Krause
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veröffentlicht am 26. Januar 2017 2017-01-26 13:38:25