Bei der Überquerung einer Straße inmitten Düsseldorfs wird ein Mann von einem
Auto überfahren. Schwer verletzt kommt er ins Krankenhaus. Ungefähr zur selben
Zeit wird die Leiche einer Frau am Rande des Schwanenspiegels im Zentrum der
Stadt gefunden. Die Ermittler Lydia Louis und Christopher Salomon werden
beauftragt. Weil die Tote offenbar erwürgt worden ist, gehen sie zunächst dem
gerücht aus der Prostituiertenszene nach, nach welchem ein "Würger"
sein Unwesen treiben soll. Wegen des zerschundenen Gesichts der Frau ist eine
erste, schnelle Identifikation schwierig. Die Polizei geht bei dem Opfer von
einer Prostituierten aus. Während der Unfall des Mannes eigentlich keine Rolle
für das KK11 spielt, wird alles anders, nachdem sich herausstellt, dass der
Verunfallte möglicherweise die Tote kennt. Doch wie passt das zum
"Würger"?
Sabine Klewe hat einen packenden Kriminalroman geschrieben. Er ist in ihrer
Heimatstadt Düsseldorf verortet und lässt den Düsseldorfer lesern die
zurückgelegten Strecken "mitfahren". Vom Verlag wurde dieser Roman
zwar als Thriller tituliert, was er m. E. nach nicht ist. Trotz aller Rasanz,
dem hohen Tempo in Handlung und Spannung und den zahlreichen Konflikten, die die
Autorin für den spannungsliebenden Leser bereithält. Immer wieder führen die
gedanklichen Spekulationen der Leser in eine Sackgasse. Dafür verantwortlich
ist dieses enorme Konfliktpotential, mit dem die Autorin die Beziehungn der
handelnden Figuren ewürzt hat: karriegeile Kollegen, schleimende Vorgesetzte,
Kollegen mit privaten Problemen, ungeklärte Freundschaften. Alles das
befördert die Schnelligkeit des Lesens, denn einmal angepackt, wird der Roman
kaum aus der Hand gelegt.
Nachteilig, jedoch nicht zum Punktabzug führend, fand ich die Unsitte, dass
sich die Kollegen alle mit nachnamen ohne Anrede ansprechen. Ich habe in meinem
ganzen Leben noch nie erlebt, dass sich die Menschen ausschließlich mit ihrem
Nachnamen anreden. Dies ist ein Unsitte aus den Tatort-Verfilmungen, die
jeglicher Realität widerspricht. Aber der Spannung schadet das keinesfalls.
Fazit
Sicher sind nicht alle Leser so sensibel wie ich. Deshalb also: Daumen hoch für
diesen packenden Krimi!
Vorgeschlagen von Detlef Knut
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veröffentlicht am 18. September 2016 2016-09-18 09:47:07