"Die Fastnachtsbeichte" des bekannten Dichters Carl Zuckmayer gehört
bis heute zu den bekanntesten deutschen Novellen und handelt von einem Mord im
Mainzer Dom zur Fastnachtszeit. Ferdinand, der junge, uneheliche Sohn des
reichen Kaufmanns Panetta, kehrt unter falschem Namen in Sizilien bei Verwandten
ein. Dort verlobt er sich mit Viola, der Tochter des Hauses. Eines Tages
verschwindet er spurlos mit dem kostbaren Familienschmuck, den er sich unter
einem Vorwand von Viola ausgeliehen hatte. Doch er entkommt der Rache
nicht...
Diese bekannteste deutsche Fastnachtsnovelle ist kunstvoll gebaut und erzählt
in volkstümlicher Sprache insbesondere vom turbulenten, schrankenlosen
Karnevalstreiben. Gleichzeitig ist sie ein interessanter psychologischer Roman.
Die Verstrickung Ferdinands, der gleichzeitig Täter und Opfer ist, wird
packend, wenn auch in der heutigen Zeit etwas breit, nacherzählt.
Fazit
"Die Gestalten", so hat das Kindler-Literaturlexikon zu recht
bilanziert, sind "typische, lebenstrotzende Zuckmeyer-Figuren, die die
Liebe lieben, in der Liebe sündigen und der Menschenliebe und Barmherzigkeit
bedürfen. Das Geschehen um sie wird in einer stellenweise dem
"Volkston" nahekommenden Prosa erzählt, deren Unkompliziertheit und
Verständlichkeit neben der geschickt aufgebauten Spannung der Handlung
wesentlich zur Lesbarkeit der Erzählung beitragen." Dieses Fazit kann ich
unterstützen. Nicht umsonst ist "Die Fastnachtsbeichte" bis heute die
bekannteste deutsche Novelle zur Fastnachtszeit; Kriminal- und psychologischer
Roman zugleich.
Vorgeschlagen von Bernhard Nowak
[Profil]
veröffentlicht am 28. Februar 2004 2004-02-28 12:38:53