Der französische Kommissar Aristide Valentin ist in London, um den bekannten
Verbrecher Hercule Flambeau dingfest zu machen. Da jedoch niemand weiß, wie
Flambeau wirklich aussieht, gestaltet sich die Suche recht schwer. Auf einer
Zugfahrt lernt Valentin den katholischen Geistlichen Pater Brown kennen.
Valentin mag anfangs nicht glauben, dass der kleine, etwas unbeholfene
Kirchendiener wirklich in der Lage ist, ihm bei der Suche nach Hercule Flambeau
zu helfen.
Nachdem der britische Meisterdetektiv Sherlock Holmes auch hörspieltechnisch in
die heutige Zeit verlegt wurde, ereilt nun auch der Figur von Gilbert Keith
Chesterton dieses Schicksal. Der WinterZeit Verlag hat sich den Geschichten um
Pater Brown angenommen und daraus eine inszenierte Lesung mit Geräusch- und
Musikuntermalung gemacht, in der auch weitere Sprecher zum Einsatz kommen.
Inhaltlich will man sich durchaus an die Vorlagen von Gilbert Chesterton halten.
Anfangs ist "Das blaue Kreuz" mehr Lesung als Hörspiel. Erzählerin
Brigitte Carlsen führt den Leser in die Hintergründe um Hercule Flambeau und
Aristide Valentin ein. Dank ihrer angenehmen Stimme und ihrer guten
Vortragsweise bekommt man einen guten Einstieg in die Geschichte. In der
Folgezeit wechseln sich die Passagen der Erzählerin mit denen ab, in denen die
eigentlichen Figuren ihren Auftritt haben. Mit Erich Räuker als Pater Brown und
Tobias Kluckert als Hercule Flambeau hat man zwei versierte Sprecher
verpflichtet, die ausgezeichnet in ihre Rollen schlüpfen.
Der Fall an sich ist wenig spektakulär. Sehr schnell ist klar, wie und warum
Pater Brown die von ihm inszenierte durch London durchführt. Trotzdem macht die
Geschichte viel Spaß, da auch der Humor nicht zu kurz kommt und eine
stimmungsvolle Musik den passenden Rahmen gibt.
Fazit
Auch wenn es noch Luft nach oben gibt ist "Das blaue Kreuz" ein guter
Auftakt der neuen Pater-Brown-Hörspielserie. Die Mischung aus Lesung und
Hörspiel ist anfangs etwas gewöhnungsbedürftig, kann aber aufgrund der guten
Sprecher überzeugen. Mit viel Liebe zum Detail wird hier ein weiterer Klassiker
ins moderne Leben transportiert. Auch wenn das in der Gesamtsumme nicht so
genial ist wie bei Sherlock vom Audio Verlag, kann man sich trotzdem auf die
nächste Folgen freuen.
Vorgeschlagen von Michael Krause
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veröffentlicht am 01. April 2016 2016-04-01 14:54:01