Als das Ehepaar Webster auf einer einsamen Landstraße im Südwesten Englands
eine Panne hat, ahnen sie noch nicht, was ihnen kurze Zeit später zustoßen
wird. Auch zwei flüchtige Bankräuber erkennen, welches Wesen hier sein Unwesen
treibt. Christopher und Raven begeben sich nach England, um der Sache
nachzugehen. Unterdessen begibt sich Faith van Helsing mit ihren Freunden Shania
und Melvin auf eine Schulexkursion. Dabei trifft sie auf ihren Widersacher
Hunter, der diesmal jedoch nichts Böses von ihr will.
"Ketten Jack" läutet ein paar Veränderungen ein: Mit einer Spielzeit
von 74 Minuten ist diese Folge dis bisher längste der Serie und als
übergeordnete Erzählerin ist erstmals Barbara Stoll zu hören. Die
gravierendste Änderung ist jedoch inhaltlicher Natur, da die Geschichte nicht
linear erzählt wird. "Ketten Jack" besteht aus zwei
Handlungssträngen, die unabhängig von einander erzählt werden. Gerade der
Strang um Faith treibt die Rahmenhandlung der Serie gut voran und arbeitet
gekonnt mit dem Cliffhangerprinzip. Der zweite Strang, die eigentliche
Geschichte von Ketten Jack, macht ebenfalls Spaß und wird am Ende aufgelöst.
Mehr noch, der nächste Fall von Christopher und Raven wird auch schon
eingeführt.
Auch scripttechnisch hat sich einiges getan. Gerade die Dialoge sind deutlich
besser als in den letzten Folgen. Insbesondere Faith klingt nicht mehr wie eine
pubertierende Göre. Daher können auch die Sprecher überzeugen. Nana Spier
(Faith van Helsing), Dorette Hugo (Shania), Boris Tessmann (Melvin), David
Nathan (Raven), Udo Schenk (Hunter) oder Thomas Nero Wolff sprechen ihre Rollen
souverän und profitieren von dem verbesserten Script. Im Besonderen gilt dies
für Ina Gercke und Santiago Ziesmer als Ehepaar Webster. Die Soundkulisse kann
ebenfalls überzeugen, auch wenn ich mir an der einen oder anderen Stelle etwas
mehr Zurückhaltung gewünscht hätte.
Fazit
"Ketten Jack" ist ein spannendes Gruselhörspiel, welches die Serie in
eine gute Richtung bewegt. Der unfreiwillig-plakative Humor der letzten Folgen
wurde gestrichen, was dem Niveau und dem Spannungslevel ausgesprochen gut getan
hat. So darf es gerne weiter gehen.
Vorgeschlagen von Michael Krause
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veröffentlicht am 01. Februar 2016 2016-02-01 21:19:36