Während Dr. Watson rätselt, an welchem Fall sein Freund Sherlock Holmes gerade
arbeitet, gehen vermehrt Anfragen in seinem Blog ein, wie sich die beiden
Männer kennengelernt haben. Also beginnt Watson zu erzählen: Nach seinem
Einsatz in Afghanistan kehrt er nach London zurück und trifft bei der Suche
nach einem möblierten Zimmer auf Sherlock Holmes, der als Consulting Berater
für Scotland Yard tätig ist. Ihr erster gemeinsamer Fall dreht sich um eine
unheimliche Serie von Selbstmorden. Holmes erkennt, dass es sich scheinbar nicht
um Selbstmorde handelt, sondern um eine perfide Mordserie. Doch wo liegt die
Gemeinsamkeit zwischen den Opfern?
Für die zweite Folge der neuen Sherlock-Holmes-Fälle hat sich Autorin Viviane
Koppelmann den alten Klassiker "Eine Studie in Scharlachtot"
vorgenommen und daraus eine Script gemacht, dass der Vorlage mehr als gerecht
wird und ihr trotzdem neue, moderne und spannende Elemente gibt. Auch wer das
Original kennt, wird hier bestens bedient, da der Fall hervorragend durchdacht
ist und eine schlüssige Geschichte mit einer überraschenden Auflösung
erzählt. Inhaltlich ist dieser Fall sogar noch eine Nuance besser, als der
erste Auftritt der beiden Ermittler. Auch die Verlagerung in die heutige Zeit
ist wieder ganz hervorragend gelungen. Egal ob Handyklingeln oder Blogeinträge,
die Soundkulisse ist absolut authentisch.
Auch die Sprecher machen allesamt wieder einen sehr guten Job. Johann von Bülow
als Sherlock Holmes und Florian Lukas als Dr. John Watson sind schon jetzt eine
echte Institution. Sie agieren mit der richtigen Stimmfärbung, sprechen ihre
Rolle aber so, dass der Geist der alten Vorlage durchaus erhalten bleibt. Auch
die weiteren Rollen sind wieder bestens besetzt. Peter Jordan ist als Inspector
Lestarde zu hören und Kai Magnus Sting hat erneut einen kurzen Auftritt als
Holmes' Bruder Mycroft. In weiteren Rollen sind unter anderem noch Brigitte
Grothum, Frauke Kohlmann, Udo Schenk oder Norman Matt zu hören.
Fazit
Bereits nach zwei Folgen kann man sagen: Diese Sherlock-Holmes-Serie ist Kult!
Der Transport in die Neuzeit ist ausgezeichnet gelungen. "Ein Fluch in
Rosarot" begeistert sowohl alt eingesessene Holmes-Fans sowie neue Hörer,
welche die Abenteuer des brillanten Meisterkriminalisten vielleicht noch nicht
kennen. Gespannt darf man dem Frühjahr 2016 entgegensehen, wenn drei weitere
Fälle erscheinen. Hoffentlich nicht die letzten!
Vorgeschlagen von Michael Krause
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veröffentlicht am 13. November 2015 2015-11-13 17:16:05