Clive Cussler hat in den USA als Autor von Abenteuerliteratur bereits Kultstatus
erreicht. Von dem in Arizona lebenden Schriftsteller sind über 50 Bücher
erschienen. Der in Connecticut lebenden Schriftsteller Justin Scott schrieb
über 20 Romane. Cussler schreibt seine Romane grundsätzlich mit einem
Co-Autor. Dabei bedient er beim Schreiben unterschiedliche Reihen. Der
vorliegende Roman "The Thief" (Der Dieb) ist einer aus der
Isaac-Bell-Reihe. Dabei geht es um folgendes:
Zwei europäische Wissenschaftler befinden sich auf dem Ozeanriesen
"Mauretania", welcher von Liverpool nach New York fährt. Die
Wissenschaftler haben eine Technik erfunden, womit sie Bilder und Filme mit Ton
versehen können. An Bord des Schiffes, auf welchem sich ca. 3000 Menschen
befinden, wird versucht, die Wissenschaftler zu entführen. Es ist nicht klar,
ob es nur eine Entführung sein sollte, oder ob sie getötet werden sollten.
Isaac Bell, seines Zeichens Privatdetektiv von der größten amerikanischen
Privatdetektei Van Dorn ist an Bord, um seine Verlobte zu heiraten. An seiner
Seite auch sein Partner Archie. Mehr durch Zufall retten sie die beiden
Wissenschaftler vor dem Anschlag und bekommen heraus, dass er auf die Krieg
Rüstungswerke GmbH zurückgeht, der größte deutsche Rüstungskonzern.
Zeitlich handelt diese Geschichte kurz vor dem Ersten Weltkrieg, tatsächlich zu
der Zeit, als die Bilder laufen lernten. Der Rüstungskonzern, das Deutsche
Reich und der bevorstehende Erste Weltkrieg bilden also den Hintergrund für
diese Abenteuergeschichte.
Die Erfindung der Wissenschaftler scheint unheimlich wichtig für das deutsche
Militär zu sein. Die Wissenschaftler waren bis zu diesem Zeitpunkt zu naiv.
Zwar wollten sie bereits aus Deutschland mit ihrer Erfindung flüchten, weil sie
dachten, in Amerika bessere Chancen besonders in Hollywood zu haben, aber sie
hatten nicht erwartet, dass ihnen die Erfindung geklaut werden würde. Schon gar
nicht, dass sie bei der Flucht in allerhöchster Gefahr sind und verfolgt
werden. Weiter geht es in das Hollywood der Stummfilmzeit. Der Roman führt
hervorragend in die Geschäftswelt von Hollywood zur damaligen Zeit ein. Er
zeigt auf, welches Interesse die deutsche Rüstungsindustrie an den
Möglichkeiten der sprechenden Bilder gewinnen konnte.
In der Taschenbuchausgabe ist der Roman bestens bebildert mit Illustrationen.
Opulente große Schwarzweißgrafiken zeigen thematisch passend ein düsteres
Bild von der Handlung. Die Ermittlungen der Privatdetektive führen immer wieder
auf falsche Fährten, nicht zuletzt dank der hervorragenden Spionagetätigkeit
deutscher Agenten.
Fazit
Es macht Spaß, einen Abenteuerroman zu lesen, der in der Zeit vor dem Ersten
Weltkrieg und zudem in Hollywood spielt. Das Genre selbst bewegt sich zwischen
Abenteuer, Historie, Krimi und Thriller.
Vorgeschlagen von Detlef Knut
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veröffentlicht am 03. September 2015 2015-09-03 21:05:06