Der Höllenkaiser lässt seinen markerschütternden Schrei ertönen! Die
Wiedergeburt des dreigeteilten Fürsten der Finsternis ist im Entstehen! Auch
Professor Zamorra und seine Freunde bleiben davon nicht verschont. Asmodis
bittet den Professor und seinen Sohn, den Industriellen Robert Tendyke um Hilfe,
um die Tränen des Luzifers zu finden. Zu diesem zweck entführt Asmodis die
Freunde und Helen Duval nach Brocéliande, um von dort nach Avalon zu gelangen.
Dort allerdings geraten sie in einen Hinterhalt.
Mit diesem Band feierte die Dienstälteste deutsche Dark-Fantasy-Serie ein
großes Jubiläum. Seit 1974 ist Professor Zamorra im zweiwöchentlichen Einsatz
gegen das Böse. Was als reine Horrorserie begann, bekam in den letzten Jahren
vermehrt auch SF- und Fantasy-Elemente dazu, die der Serie ausgesprochen gut
getan haben. Dies gilt auch für die aktive Autorenschar, die sich derzeit mit
den Abenteuern des Meister des Übersinnlichen beschäftigen und die dafür
gesorgt haben, dass im Zamorra-Universum ein komplexes Geflecht aus Handlung
und Figuren entstanden ist.
Für Band 1000 hat man schwere Geschütze aufgefahren: Mit Christian Schwarz und
Manfred H. Rückert zeichneten sich gleich zwei etablierte Autoren für den
Jubiläumsband verantwortlich, der in zwei ganz unterschiedlichen
Handlungssträngen erzählt wird.
Ein Handlungsstrang handelt von Zamorra und Robert Tendyke, die nach Avalon
verschleppt werden, um eine von Luzifers Tränen zu stehen. Gerade diese Passage
ist das Highlight des Romans, liest sich hochspannend und ist dem
Jubiläumsband, der gleichzeitig der Auftakt einer Neurologie ist, absolut
angemessen.
Der zweite Handlungsstreng dreht sich um Luzifer, den Höllenkaiser, dessen Part
eigentlich in Band 902 beendet wurde. Wie der Leser jetzt merkt, war dies
scheinbar nicht der Fall. Diese Passage liest sich vor allem für Neueinsteiger
etwas kompliziert. Immer wieder gibt es Fußnoten und Bezüge zu alten Romanen.
Dadurch bekommt man zwar einen guten Einblick in die bisherigen Ereignisse, doch
leidet bei diesen Passagen ein wenig das Lesevergnügen.
Fazit
Avalon und der Zauberwald von Brocéliande, Merlin, Kriegerinnen, Asmodis,
Irrwische und Beelzebub - der Jubiläumsband von Professor Zamorra hat alles,
was gute Dark Fantasy ausmacht. Ein hoch spannender und ein etwas schleppender
Handlungsstrang sorgen insgesamt für einen wirklich guten Roman, der auf jeden
Fall zeigt, dass hier mehr geboten wird, als man dem Genre zutrauen möchte.
Durch die Rückblenden ist der Roman auch für Neueinsteiger geeignet, auch wenn
man sich durch manche Passagen etwas kämpfen muss.
Vorgeschlagen von Michael Krause
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veröffentlicht am 24. August 2015 2015-08-24 17:42:03