Drei mexikanische Schatzsucher beenden in einer Höhle in Mexico-Stadt einen
Jahrhunderte alten Bann - mit weitreichenden Folgen: Mexico-City wird von einer
Ghoulplage heimgesucht, von der gerade die Elendsviertel besonders betroffen
sind. Über eine Internetjournalistin wird John Sinclair auf den Fall aufmerksam
und begibt sich nach Mexico. Dort macht er nicht nur die Bekanntschaft eines
neuen Verbündeten, sondern muss auch erfahren, dass er einen durchaus würdigen
Gegner hat: die Königin der Ghouls.
Spätestens dieser Roman macht deutlich, dass die John-Sinclair-Serie ein
großes Autorenproblem hat. Wo die Romane von Serienerfinder Jason Dark in den
letzten Wochen stümperhaft waren und sich sprachlich auf unterstem Niveau
bewegten, legt Gastautor Timothy Stahl ein weiters Mal einen lupenreinen
Sinclair-Roman vor. Stahl erzählt eine spannende, stellenweise eklig anmutende
Handlung, in der die tumben und leichenfressenden Dämonen von einer etwas
anderen Seite gezeigt werden. Und genau das hat Timothy Stahl sehr spannend und
vor allem stilistisch einwandfrei verfasst. Füllwörter sind Mangelware und die
Dialoge klingen so, wie man das erwartet. Zudem sind sie frei von irgendwelchen
sinnlosen Floskeln, die man bei Jason Dark immer wieder zu lesen bekommt. Hinzu
kommt, dass Timothy Stahl auch noch zwei neue Figuren einführt, mit denen es
gerne ein Wiederlesen geben darf.
Fazit
"Königin der Ghouls" hat mir meinen Glauben an die Serie
zurückgegeben. So muss ein Horrorroman sein! Nach wie vor erschreckend finde
ich jedoch die Qualitätsunterschiede. Unabhängig davon, ob man mit dem Genre
etwas anfangen kann, sollte man sich den Spaß machen und diesen Roman mit
seinem direkten Vorgänger vergleichen. Gespannt sehe ich dem nächsten
Sinclair-Roman entgegen, der aus der Feder eines weiteren Autoren (Daniel
Stulgies) stammt. Aber schlechter als Jason Dark kann er kaum sein.
Vorgeschlagen von Michael Krause
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veröffentlicht am 29. Mai 2015 2015-05-29 18:53:49