Kurz vor Feierband erhält Oberinspector Sinclair den mysteriösen Anruf eines
Mannes namens Al Brody, der um ein Treffen bittet. John Sinclair willigt ein und
trifft sich mit dem Mann, der während des Gesprächs auf einmal auf den
Geisterjäger losgeht. John Sinclair gelingt es, ihn zu überwältigen und zu
erkennen, dass der Mann scheinbar von etwas besessen ist. Eine Spur führt ihn
mit seinem Kollegen Suko am nächsten Tag zu Bischof Miller.
Leider gelingt es Jason Dark auch mit Band 1921 nicht, einen halbwegs
ansprechenden Roman zu schreiben. Dabei ist die Grundidee nicht schlecht, doch
inhaltliche Lücken (warum sollte Al Brody den Bischof töten?) und wieder
einmal der unterirdische Schreibstil ersticken alle guten Ansätze im Keim.
Unzählige Hilfsverben, permanente Füllwörter (auch, sehr) und hölzerne
Dialoge trüben erneut den Lesespaß. Vergleicht man diesen Roman mit dem in
dieser Woche parallel erschienenen Zamorra-Band "Feuer und Asche" mag
man kaum glauben, dass beide vom gleichen Verlag stammen. Wo Andreas Suchanek
wirklich alles richtig gemacht hat, scheint es hier, als habe ein
unterdurchschnittlicher Hauptschüler seine ersten kreativen Schreibversuche
probiert. Stellenweise kommt man nicht umher sich zu fragen, ob der Roman
vielleicht als Comedy gedacht ist. Beispielsätze gefällig? Und jetzt stand ich
in einem Mittelpunkt. Sehr schön ist auch die folgende Aussage aus einem
Dialog: Der Patient hat sich umgebracht. Es war also ein Selbstmord. Ebenfalls
gelungen: Er holte ein Messer mit starker Klinge hervor. Das sind nur ein paar
Beispiele, von den sich noch viele mehr im Roman tummeln. Einmal mehr komme ich
nicht darum, mich zu fragen, wie solch ein Quatsch durch ein Lektorat gehen
kann. Wie gesagt, das es auch bei solchen Werken etwas anspruchsvoller zugehen
kann, zeigt ganz aktuell der neue Professor-Zamorra-Roman.
Fazit
Leider erhärtet sich immer mehr der Verdacht, dass Autor Helmut Rellergerd
selbst zu einem sprachgefühllosen Schreibzombie mutiert ist. Anders kann ich
mir nicht erklären, was er hier Woche für Woche auf die Leserschaft loslässt.
Im Augenblick ist Durchhalten angesagt, denn Besserung ist wahrscheinlich erst
wieder mit Band 1924 in Sicht, der dann wieder von Timothy Stahl stammt.
Vorgeschlagen von Michael Krause
[Profil]
veröffentlicht am 07. Mai 2015 2015-05-07 16:30:35