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Julia Mayer: Rehruf

Rehruf

von Julia Mayer
Verlag: oldsouls [mehr Bücher von diesem Verlag zeigen]
Sparte: Fantasy
ISBN-13 978-1-5057-4482-8

Preis: aktuell keine Daten vorhanden
"Tausend Leben will ich dir geben, nur wandeln kannst du nicht auf alten Wegen. Bist du mein, bist du's für immer. Bist frei und wild vorm Himmelsschimmer... doch kennen wirst du nimmer eines Menschen Kuss."

Das lockende Versprechen des Flusses barg einen rettenden Ausweg für die todkranke Inga und die unheilvolle Verheißung, die darin lag... wer sieht schon die Gefahr, wenn es gilt, das Leben zu erlangen? Die schwere Erkrankung, die von ihr Besitz ergriffen hatte, kannte kein Erbarmen. In Schüben trat sie immer wieder auf, zerstörte ihr Leben, vergiftete ihre Lust am Schönen, nahm ihr die Freude am Dasein und bot als Gegengabe Schmerzen, Verzweiflung und Mutlosigkeit, die als ihre alltäglichen Begleiter das Dasein zu einem Inferno von Angst, Hilflosigkeit und quälenden Albträumen machten.

Als ihre Tante Randi ihr einen Becher mit kühlem Flusswasser einflößte, musste der Tod, der sie gerade in seinen Mantel gehüllt hatte und sein Eigen nennen wollte, seine Arme öffnen und sie an das Leben zurückgeben - aber es war ein anderes Dasein, ein Weiterleben als Rehdoppel, fern von der Familie, mit einer Herde Anderer, die eine zweite Chance als Tierdoppel erhielten und abseits menschlicher Behausungen im undurchdringlichen Wald ihre Heimstatt errichtet hatten. Für die Nacht konnten sie in ihre menschlichen Körper zurückkehren, aber die aufgehende Sonne ließ sie in ihr schimmerndes Rehfell gleiten und ihren fremden Lebenspfad wieder aufnehmen. Dieses zweite Leben jedoch barg eine Vielzahl von bedrohlichen Versuchungen und Gefahren, mit den Inga nicht rechnen konnte.

Auch die Sehnsucht, in den Stunden des "Mensch-Seins" noch einmal nachhause zurückzukehren, einmal nur Mutter und Schwester wiederzusehen, zu wissen, dass es ihnen gut ging, war eine Verlockung, um die Ingas Gedanken kreisten, aber Aurelius, ihr Anführer, hatte sie vor den Folgen einer Entdeckung gewarnt, vor deren ungeheuren Auswirkungen, die den Untergang der gesamten Herde bewirken könnten. Aber vielleicht passierte ja gar nichts, es sollte nur kurz sein, nur nachts... wer sollte sie schon entdecken? Oder musste das ein Traum bleiben?

Julia Meyer hat einen ausgefallenen Roman geschrieben. Er entführt uns einfühlsam in ein Reich der Fantasy, in andere Sphären, in ein Dasein, das seine Existenz der Zauberkraft des Wassers verdankt und dessen Wesen bereits alle einmal die Schwelle vom Leben zum Tod überschritten hatten und als Tierdoppel zurückfanden. Flüssig, mit viel Sprachreichtum, schafft es die Autorin, den Leser in eine spannende, mysteriöse und gefühlvolle Geschichte einzubinden, in der man problemlos und mit viel eigener Empathie zwischen den Welten hin und her wandert. Die starken Gefühle, die übereinstimmend auf beiden Daseinsebenen zum Tragen kommen, schaffen ein wunderbares Bindungselement und vernetzen Fantasy und Realität zu einer empfindungsintensiven Einheit, die das Ganze zu einem außergewöhnlichen Leseerlebnis macht.
Fazit
Der Preis des Lebens ist der Tag. Ein gelungener Roman, der seine Anhänger sicherlich nicht nur im Fantasy-Bereich findet. Ausdrucksstarke Verbindung zwischen Realität und Fantasy mit Spannung und Gefühlsintensität.
10 Sterne10 Sterne10 Sterne10 Sterne10 Sterne10 Sterne10 Sterne10 Sterne10 Sterne10 Sterne

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Vorgeschlagen von brillenbaby [Profil]
veröffentlicht am 26. Januar 2015

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