Vollkommen traumatisiert und psychisch wie physisch am Ende bereitet sich Martin
Schwartz auf seinen nächsten Einsatz vor. Der Polizeipsychologe hat sich einen
HIV-Virus spritzen lassen, um bei einer perversen Party einen kleinen Jungen bei
Sexspielen damit zu infizieren. Nach diesem lebensgefährlichen Einsatz,
eigentlich bräuchte Schwartz eine Therapie, wird er an Bord der Sultan of Sea,
einem riesigen Kreuzfahrtschiff, gerufen. Sein schlimmstes Trauma, der Verlust
seiner Frau und seines Sohnes, ist mit diesem Ozeandampfer verbunden. Nun soll
er im Auftrag einer älteren Dame nach an Bord verschwundenen Personen fahnden.
Es sei nämlich ein kleines Mädchen wieder aufgetaucht. Nach wochenlanger Suche
stand sie plötzlich in einen Kabinengang. In der Hand hielt sie einen kleinen
Stoffbären, mit den Initialen seines Sohnes. Schwartz lässt alles liegen und
stehen und reist zu dem Schiff, das gerade Europa in Richtung den USA verlässt.
An Bord angekommen, trifft er nach der älteren Dame auf den Kapitän, der nach
der Meinung von Schwartz Schuld an dem Tod seiner Familie ist. Kurz danach
überschlagen sich die Ereignisse und nichts ist mehr, wie es einmal war.
Fazit
Sebastian Fitzeks neuestes Werk ist nicht mehr so subtil hintergründig gemein,
wie so manche davor. Die Logik der Geschichte scheint klarer, die Personen nicht
so sehr miteinander undurchsichtig verwoben. Zudem sind weniger Grausamkeiten
vorhanden, die das Buch deshalb auch als Lektüre vor dem Schlafengehen
empfehlen. Dennoch kommt die entscheidende Wendung, mit der nicht unbedingt zu
rechnen war. Leicht und locker zu lesen ist Passagier 23 kein wirklicher
Thriller, sondern eher ein spannender Roman.
Vorgeschlagen von Dietmar Stanka
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veröffentlicht am 09. Dezember 2014 2014-12-09 14:36:00