"Kunstblut" ist einer der frühen Romane des Kölner Schriftstellers
Martin Schüller. Dieser Roman wurde vom Verlag neu aufgelegt. Viel bekannter
von Schüller sind mittlerweile seine Oberbayern-Krimis, die in
Garmisch-Patenkirchen beheimatet spielen, und in jüngeren Jahren entstanden
sind. Zur Zeit des Entstehens dieses Romans hatte Schüller noch nicht die Berge
für sich entdeckt. "Kunstblut" spielt in Düsseldorf, und wie der
Name erahnen lässt, in der Szene der Künstler und Kunstakademie. Protagonist
ist Jo Kant, der beste und eleganteste Privatdetektiv der Stadt. In dieser
Funktion beschattet er einen Mann - vermeintlicher Ehebruch, lukrativ für
Detektive - und sitzt in seinem Auto vor einem Bürokomplex. Dann wird er
plötzlich von Schüssen und klirrendem Glas aus seinen Gedanken gerissen. Eins,
zwei, haste nicht gesehen, hat sich ein Mann in sein Auto auf den Beifahrersitz
gesetzt und hält ihm eine Knarre unter die Nase. Damit bewegt er Jo zu einer
Fahrt nach Frankfurt und erfährt, dass dieser ihn beschattet hatte und deshalb
nicht gerade zufällig vor dem Bürohaus stand, als er überfallen wurde. Rasant
geht es durch Düsseldorf in Richtung Köln und daran vorbei. Jo Kant hatte
eigentlich nichts Spektakuläres erwartet. Doch ihm war natürlich klar, dass
sich der Mann auf der Flucht befand. Dessen Geschäftspartner ist ermordet
worden. Kants Freunde bei der Polizei bleibt nicht verborgen, dass er mit dem
vermeintlichen Täter zu tun hatte. Aber Kant kann sich nach dem Gespräch
während der Autofahrt nicht vorstellen, dass sein Fahrgast der Mörder sein
soll. Doch dann wird dieser tot aufgefunden. So rasant wie die Autofahrt geht es
auch in diesem Krimi zur Sache. Ein Verdächtiger nach dem anderen wird
präsentiert. Wichtige Figuren tragen die Eigenschaften einiger
zeitgenössischer Persönlichkeiten aus Düsseldorfs Kunstszene. Und die
japanische Mafia ist schließlich auch mit von der Partie.
Fazit
Ein spannender und sehr unterhaltsamer Detektivroman, dem das Debüt nicht
anzumerken ist. Mit Witz und Humor stupst Martin Schüller seine Leser in eine
Szenerie, die möglicherweise auch nur mit einem zwinkernden Auge zu erfahren
ist.
Vorgeschlagen von Detlef Knut
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veröffentlicht am 10. November 2014 2014-11-10 23:34:20