Die sechszehnjährige Hazel Grace Lanchester leidet seit einigen Jahren an
Schilddrüsenkrebs mit Metastasen in der Lunge. Dank eines Medikaments hat sie
bisher überlebt, aber kein Arzt kann ihr sagen, wie lange sie noch zu Leben
hat. Auf Anraten ihrer Eltern besucht Hazel eine Selbsthilfegruppe und lernt
dort den siebzehnjährigen Augustus "Gus" Waters kennen, dem infolge
eines Knochentumors ein Bein amputiert wurde. Hazel und Gus freunden sich an und
Hazel empfiehlt Gus ihr Lieblingsbuch: "Ein herrschaftliches Leiden"
des holländischen Autors Peter van Houten. Den beiden bedeutet das Buch sehr
viel. Als die Beziehung von Hazel und Gus enger wird beschließt er, seinen
Herzenswunsch, den eine Organisation krebskranken Kindern erfüllt, gemeinsam
mit Hazel einzulösen. Sie fliegen nach Amsterdam, um dort Peter van Houten zu
treffen. Der Autor entpuppt sich jedoch anders, als erwartet. Nach ihrer
Rückkehr muss Gus Hazel dann ein Geständnis machen.
"Das Schicksal ist ein mieser Verräter" ist der vierte Roman des
amerikanischen Schriftstellers John Green. Unmittelbar nach seiner
Veröffentlichung stürmte der Roman auf Platz 1 der Bestsellerliste für
Kinder- und Jugendliteratur der New York Times. Ein Erfolg, den Green auch in
Deutschland wiederholen konnte. Hier gewann die Hörbuchfassung den Preis als
Kinder- und Jugendbuch des Jahres. Und das vollkommen berechtigt. "Das
Schicksal ist ein mieser Verräter" ist ein Buch, dass den großen Erfolg
und die damit verbundenen hohen Erwartungen mehr als erfüllt. Mit großer
Detailkenntnis und einem schier unglaublichen Einfühlungsvermögen schlüpft
John Green in seine jugendliche Ich-Erzählerin und nimmt den Leser auf eine
Reise mit, die an einigen Stellen tränenreich und beklemmend, an anderen
Stellen aber wieder unglaublich humor- und hoffnungsvoll ist.
Obwohl sich Hazel für eine tickende Zeitbombe hält, lässt sie es zu, sich in
Augustus zu verlieben und seine Gefühle zu erwidern. So entspinnt sich eine
zarte Liebesgeschichte, die es ohne Zweifel mit den großen Liebespaaren der
Literaturgeschichte aufnehmen kann. John Green feuert in seinem Roman ein
sprachliches und inhaltsreiches Feuerwerk ab, das seines Gleichen sucht. Dabei
schafft es es meisterhaft, sowohl jüngere, als auch erwachsene Leser
gleichermaßen zu berühren. Vor allem besteht Greens großes Können darin,
nicht nur auf die Tränendrüse zu drücken, sondern auch den Humor nicht zu
kurz kommen zu lassen. Auch wenn sowohl Hazel als auch Gus unter ihrer Krankheit
zu leiden haben, nehmen sie ihr Schicksal an und versuchen ihre Zeit
entsprechend zu nutzen. So ist das Buch nicht nur Unterhaltung, sondern auch ein
Paradebeispiel dafür, das Leben so zu nehmen, wie es sich einem bietet.
Fazit
"Das Schicksal ist ein mieser Verräter" ist ein Roman, der mich
außerordentlich bewegt hat und nach dessen Lektüre ich nicht gleich zum
nächsten Roman wechseln konnte. Die Geschichte von Hazel und Gus wirkt noch
lange nach und berührt den Leser zutiefst. Ich kann vor John Green nur den Hut
ziehen, denn er hat ein Werk geschaffen, welches das Zeug zum Klassiker hat.
Vorgeschlagen von Michael Krause
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veröffentlicht am 10. Juni 2014 2014-06-10 16:47:13