Die Schülerin Frauke ist an Bulimie erkrankt. Sie isst entweder gar nicht oder
sorgt dafür, dass jede Mahlzeit gleich wieder in der Toilette landet. Frauke
fühlt sich hin und her gerissen zwischen dem Wunsch nach guten Schulleistungen,
Albträumen, Flucht-Gedanken und den diffusen Vorwürfen ihrer Mutter: "Tu
uns das nicht an", "Ich habe die besten Jahre geopfert". Sie
fühlt sich wie in einer Falle und denkt immer wieder "Ihr kriegt mich
nicht". Weder sie noch ihre Eltern sprechen je aus, dass sie schwer krank
ist und Behandlung braucht. Wie kann Frauke so wieder gesund werden? Als Frauke
in eine psychiatrische Klinik eingewiesen wird, gibt sie vor sich behandeln zu
lassen, kotzt aber heimlich weiter. Will sie überhaupt wieder ein normales
Leben außerhalb der Klinik führen? Hilfe kommt ausgerechnet von der
übergewichtigen Hanna.
Im sehr ausführlichen Anhang erklärt die Psychologin Edith Rigo, dass
Patienten mit Ess-Störungen und ihre ganze Familie Beratung und Behandlung
brauchen. Solange die Krankheit nicht erkannt und nur das Körpergewicht
problematisiert wird, muss die Behandlung erfolglos bleiben. Besonders
Jugendliche benötigen während der Therapie das Verständnis und die
Unterstützung von Familie und Freunden.
Fazit
Eikenbuschs Jugendroman schildert Fraukes Bulimie-Erkrankung als Folge der
Pubertäts-Konflikte in ihrer Familie. Ob sein Erklärungsmuster zutreffend ist,
darüber sind Experten geteilter Meinung. Wenn Gleichaltrige über die Krankheit
informiert sind, ehe sie in ihrer Clique auftritt, können sie die Betroffenen
bei der Suche nach Beratungsmöglichkeiten unterstützen.
Vorgeschlagen von Helga Buss
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veröffentlicht am 12. Januar 2004 2004-01-12 21:22:50