Professor van Dusen und sein Chronist Hatchinson Hatch sitzen im Zug nach
Calais, als es für Van Dusen zu einem unverhofften Wiedersehen mit einer seinen
ehemaligen Lieblingsschülerinnen kommt: Mary Chitterly musste damals ihr
Studium abbrechen und ist jetzt auf dem Weg nach Paris, um dort als Gouvernante
bei Georges Lumiés anzufangen. Am Zoll wird Mary aufgefordert ihren Koffer zu
öffnen, doch statt der Wäsche befindet sich ein Toter im Koffer - eben Georges
Lumiés. Für die Polizei ist der Fall schnell klar. Auch Inspektor Poubelle hat
keine großen Ambitionen weiter zu ermitteln. Also muss sich Professor van Dusen
auf die Suche nach der Wahrheit machen, will er seine ehemalige Schülerin vor
einer Verurteilung retten.
"Lebende Bilder - toter Mann" ist die zehnte Folge der Kult-Hörspiele
um die Denkmaschine Professor Dr.Dr.Dr. Augustus van Dusen. Man mag mein Hören
kaum glauben, dass dieses Hörspiel fast 35 Jahre auf dem Buckel hat. Noch immer
kann die Produktion von Rainer Clute, die seiner Zeit für den RIAS Berlin
angefertigt wurde, mühelos mit heutigen Produktionen mithalten.
Natürlich ist auch das Script von Michael Koser dafür verantwortlich, der in
seinen Van-Dusen-Hörspiele viele interessante Themen verpackt hat. In dieser
Folge hat der Autor seiner großen Liebe für die Anfänge der Cinematografie
gefrönt, die in diesem Hörspiel ganz ausgezeichnet dargestellt wird. Der Fall
an sich ist nicht der spektakulärste Fall von Professor van Dusen. Man muss
nicht zwingend die berühmte Denkmaschine sein, um auf die Lösung des
Kriminalfalles zu kommen.
Ein weiterer Aspekt für die Van-Dusen-Hörspiuele sind die Sprecher. Friedrichs
W. Bauschulte als Professor van Dusen und Klaus Herm als sein getreuer Chronist
Hatch haben sich mit diesen Rollen ein Denkmal gesetzt. Nach wie vor kann ich
für diese Figuren keine besseren Sprecher ausmachen. In weiteren Rollen sind
diesmal Gesuche Schmoll (Mary Chitterly), Klaus Miedel (Inspektor Poubelle),
Klaus Jespne (Charles Leblanc), Helga Lehnet (Valerie Lumiés) oder Wolfgang
Condrus (Guy Maréchal) zu hören.
Fazit
Wer wie ich die Van-Dusen-Hörspiele aus seiner Kindheit kennt, wird sich über
die Renaissance dieser ausgezeichneten Serie riesig freuen. Krimifans machen mit
den Fällen der Denkmaschine grundsätzlich nichts falsch. Und für
Hörspielfans ist diese Kultserie aus den 70ern sowieso ein absolutes Muss, da
sie zwar alt, aber noch lange nicht angestaubt ist.
Vorgeschlagen von Michael Krause
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veröffentlicht am 21. Februar 2014 2014-02-21 20:16:10