Anna verbringt ihre Ferien mit ihren Eltern in Venedig. Während ihr Vater ein
altes Dokument findet, lernt Anna Matthias kennen, mit dem sie fortan durch die
Stadt zieht. Als die berühmte Regata Storica stattfindet, begibt sich Anna mit
ihren und Matthias' Eltern zum Canale Grande. Dort passiert es: Anna entdeckt
eine rote Gondel und fällt ins Wasser. Als sie wieder zu sich kommt, wird sie
von einem jungen Mann ins Boot gezogen. Allerdings hat die Sache einen kleinen
Haken, denn Anna findet sich auf einmal im Jahr 1499 wieder.
Die studierte Juristin Eva Völler hat sich mit heiteren Frauenromanen einen
Namen gemacht, bevor sie 2008 ihren ersten Jugendroman veröffentlichte.
"Die magische Gondel" bildet den Auftakt ihrer Romanreihe, der ein
Thema beinhaltet, dass in Romanen dieser Altersklasse großen Anklang findet:
Ihre Hauptfigur Anna reist in die Vergangenheit und muss dort jede Menge
Abenteuer bestehen.
Das alles fängt überaus amüsant an. Anna ist eine sympathische und
glaubwürdige Figur, die auf den ersten Seiten für einige Lacher sorgt. Der
Einstieg in die Geschichte ist spannend und klingt überaus viel versprechend.
Leider hat es Eva Völler nicht geschafft, diesen Anfangsschwung bis zum Schluss
beizubehalten. Die neu hinzukommenden Figuren bleiben ein wenig oberflächlich,
so dass sich das Lesevergnügen, zumindest in meinem Fall, immer weiter
verringert. Auch die Spannung flacht mit zunehmender Seitenzahl ab. Wo gerade
der Auftakt der Edelstein-Trilogie den Leser begeistert, liest sich dieser
Auftakt in der Mitte doch recht mühsam.
Ein großes Kompliment möchte ich dem Verlag für die Aufmachung des Buches
aussprechen. Der Schutzumschlag fühlt sich durch die leichte Gummierung
ausgesprochen gut an und auch die innere Gestaltung des Romans ist sehr
ansprechend gelungen.
Fazit
"Die magische Gondel" ist ein durchschnittlicher Auftakt, der nicht zu
den Highlights des Genres gehört. Eva Völler liefert mit diesem Band solide
Arbeit ab, die den meisten Lesern der anvisierten Zielgruppe sicherlich gefallen
wird. Ein wegweisendes Highlight ist der Roman jedoch nicht.
Vorgeschlagen von Michael Krause
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veröffentlicht am 09. Februar 2014 2014-02-09 12:20:25