Mord, Medien, Merckel - so das Motto der in Düsseldorf spielenden
Kriminalromane von Annegret Koerdt. Nach FeuerRot folgte nun BrandHeiß und die
reizende Privatdetektivin mit dem unverwechselbaren Namen Angela Merckel - mit
"ck" wohlgemerkt - hat wieder Grund genug, sich in die knallharten
Ermittlungen der Polizei einzumischen. Nach einem Fernsehinterview mit dem
bundesweit bekannten Werbemenschen Hartwig von der Agentur P&S wird die
TV-Moderatorin Babette Freudentaler in einem sehr renommierten Düsseldorfer
Luxushotel Breidenburger Tor tot aufgefunden. Die Kriminalpolizei beginnt zu
ermitteln. Etwa zur gleichen Zeit bekommt die Privatdetektei von Angela Merckel
und ihrem Lebensgefährten Jan einen Auftrag von dem Geschäftspartner Hartwigs.
Es wird in der Agentur spioniert. Wichtige Informationen über laufende
Vergabewettbewerbe gelangen an die Konkurrenz. Ela und Jan sollen den Spion in
der Agentur aufdecken. Dafür heuert sie undercover als Praktikantin in der
Agentur an. Hier läuft sie allerdings, einen Freund der Familie, über den Weg.
Tom ist bei der Kripo und ermittelt in Sachen Freudentaler. Beide kennen sich
über Jan, der vor seiner Zeit als Privatermittler auch bei der Kriminalpolizei
gearbeitet hat. Für Ela ist ein Mordfall wesentlich interessanter als ein Fall
von Firmenspionage. Deshalb muss sich der Leser nicht wundern, dass sich die
Privatdetektivin in die Mordermittlungen einmischt.
Annegret Koerdt hat einen leichten, lockeren, schnell zu konsumierenden Krimi zu
einem tiefernsten Thema geschrieben, der es bei aller Lockerheit nicht an
Spannung und Action vermissen lässt. Das meist aus der Werbebranche stammende
Vokabular wird nicht überstrapaziert und selbst der Unbedarfte kommt mit,
worüber die "Werbefuzzis" reden. Real existierende Personen oder
Institutionen haben einen fiktiven Namen erhalten, damit keine Rückschlüsse
gezogen werden können. Von Beginn an wird der Leser in das Geschehen
hineingezogen. Dennoch wird es im Verlaufe der Handlung zunehmend rasanter und
die Wendungen kommen jedes Mal wie ein unerlaubter Tiefschlag beim Boxen. Da man
als Leser gerne mitermittelt oder eher spekuliert, wird er mit der einen oder
anderen Sackgasse rechnen müssen, bevor er zum Schluss mit der Auflösung
konfrontiert wird.
Fazit
Ein Kriminalroman, der Spaß macht, deren Figuren einem ans Herz wachsen - die
Guten natürlich nur - und der einigen Lokalkolorit rüberbringt, obwohl er als
Kriminalroman natürlich auch in der anderen Großstadt spielen könnte. Dafür
gebe ich gerne die volle Punktzahl.
Vorgeschlagen von Detlef Knut
[Profil]
veröffentlicht am 19. Januar 2014 2014-01-19 18:08:20