Coco Barrington ist das schwarze Schaaf ihrer Familie. Ihre Mutter ist eine der
erfolgreichsten Schriftstellerinnen Amerikas, ihr Vater ein bedeutender
Hollywoodagent und ihre große Schwester Jane erfolgreiche Filmproduzentin. Nur
Coco kann mit der Scheinwelt von Los Angeles nichts anfangen und lebt als
Hundetrainerin in Bolinas, einem Hippievorort von San Francisco. Eines Tages
soll Coco auf die Villa ihrer Schwester aufpassen. Da sie nicht die Kraft hat,
sich ihrer Schwester zu widersetzen, willigt sie ein. Kurz darauf informiert
Jane sie, dass sie einem Freund für ein paar Tage Unterschlupf gewähren soll.
Was Coco nicht ahnt ist die Tatsache, dass es sich bei diesem Freund um einen
weltbekannten Schauspieler und Cocos heimlichem Schwarm handelt.
Die 1947 in New York geborene Autorin Danielle Steel zählt mit einer Auflage
von mehreren hundert Millionen Büchern zu den erfolgreichsten
Schriftstellerinnen der Gegenwart. Über 70 Romane hat sie bisher verfasst, die
allesamt die Bestsellerliste der New York Times stürmten. Mit "In jedem
Tag ein Anfang" legt sie einen Roman vor, der vor allem durch seine
liebenswürdigen Charaktere überzeugt. Da ist in erster Linie Coco, die immer
wieder unter dem langen Schatten ihrer Familie leidet. Und da ist Leslie, der
Filmstar, der Coco versucht zu beweisen, dass er nicht der Frauenheld ist, für
den ihn alle Welt hält. Auch die anderen Protagonisten sind glaubhaft
aufgebaut. Jane, die erfolgreiche Schwester, die über Coco bestimmt ist dabei
ebenso authentisch wie Florence, Coco's und Jane's Mutter, die sich lieber mit
ihrem deutlich jüngeren Lover vergnügt, als die Sorgen und Nöte ihrer beiden
Töchter Ernst zu nehmen.
Sehr glaubhaft zeigt der Roman auf, wie intrigant und äußerst belastend das
Hollywoodleben sein kann, wenn einem die Paparazzi bei jedem Schritt folgen.
Äußerst einfühlsam und ruhig baut Danielle Steel ihre Geschichte auf. Beinahe
zu ruhig, denn an der einen oder anderen Stelle hätte ich mir einen
dramatischen Höhepunkt oder eine überraschende Wendung gewünscht. Doch damit
geizt die Autorin, so dass ihre Geschichte zwar lesenswert, aber leider auch
sehr vorhersehbar ist.
Fazit
Leser von gefühlvollen Geschichten werden bei "In jedem Tag ein
Anfang" durchaus auf ihre Kosten kommen, was vor allen den Figuren
geschuldet ist. Die Geschichte von Coco und Leslie nimmt den Leser gefangen,
auch wenn man im weiteren Verlauf keine wirklichen Überraschungen mehr erlebt.
Das ist schade, denn sowohl der Plot aus auch die Protagonisten haben mehr
Potential als das, was Danielle Steel hier ausschöpft.
Vorgeschlagen von Michael Krause
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veröffentlicht am 02. Januar 2014 2014-01-02 21:31:47