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Martina Frey: Die Tochter eines Arztes

Die Tochter eines Arztes

von Martina Frey
Verlag: Dryas Verlag [mehr Bücher von diesem Verlag zeigen]
Sparte: Belletristik
ISBN-13 978-3-940855-42-8

Preis: 13,00 Euro bei Amazon.de [Stand: 20. November 2024]
Revolution für die Liebe. Die Geschichte spielt kurz vor Ende der Biedermeier-Zeit Mitte des neunzehnten Jahrhunderts. Es herrschte Unmut im Volk, die Menschen übten Kritik und lehnten sich gegen die Monarchie und ihre Zwänge auf, die eine unangemessene Trennung zwischen Herrschenden und Dienenden schufen und deren gesellschaftliche Regeln starr, rücksichtslos und vermessen waren. Eugenia Hentschel, die Tochter des angesehenen Wiesbadener Arztes Anton Hentschel, lebte mit ihrer Familie im Herzogtum Nassau, in Holzhausen auf der Heide, einem idyllischen Dorf, in das ihr Vater vor Zeiten zog, um, wie er sagte, die schwache Gesundheit seiner Frau Charlotte zu stärken. Voller Sehnsucht dachte Eugenia an die Abwechslungen und Zerstreuungen, die ihr die Hauptstadt Wiesbaden einmal geboten hatte, an festliche Bälle und Soireés, auf denen junge Damen wie sie ihre zukünftigen Ehemänner kennenlernen konnten. Das Landleben, zu dem sie nun verurteilt war, erschien ihr öde und inhaltslos, der Mangel an gleichgesinnten Freundinnen stimmte sie traurig und verdrossen.

Nur ihr Bruder Moritz vermochte es, ihre Stimmung aufzuhellen und sie zum Lächeln zu bringen, aber der war entgegen aller Pläne seines Vaters, ihn in Gießen Medizin studieren zu lassen, um in seine Fußstapfen zu treten, mit einer immer größer werdenden Schar von Anhängern der Demokratie dabei, den Boden für neue Rechte und Gesetze für Freiheit und Gleichheit zu bereiten. Und dann überstürzten sich auch in Eugenias Leben die Ereignisse. Der Bauernsohn Matthias trat in ihr Leben, und eine Liebe entstand, die von der Gesellschaft nicht geduldet wurde und Eugenia in eine verzweifelte Lage brachte, in der sie befürchten musste, den geliebten Menschen für immer zu verlieren und durch eine alte Schuld aus der Vergangenheit das Opfer eines infamen Ränkespiels zu werden.

Martina Frey hat hier einen bunten, anschaulichen Roman geschrieben, der den Leser in eine interessante Epoche der Zeitgeschichte eintauchen lässt. Ungläubig liest man über die strengen Regeln der Gesellschaft, die das Leben miteinander bis in die Familien hinein bestimmten, man wird mit einer Zeit konfrontiert, in der das Recht des Einzelnen nur dann etwas galt, wenn er zur herrschenden Klasse gehörte und die Privilegien des Mannes das Einzige waren, was in einer Ehe zählte. Das Schicksal der jungen Eugenia, die sich vom oberflächlichen, gedankenlosen und verspielten Kind ihrer Zeit zur liebenden, gefühlsstarken und mutigen jungen Frau entwickelt, ist der Rahmen für diese unterhaltsame, poetische Geschichte, die - flüssig geschrieben - ein paar unbeschwerte Lesestunden bringen kann. Unbeschwert auch deshalb, weil der Leser ahnt, dass alle Bedrängnis ein gutes Ende nehmen wird - und das wünscht man sich eben doch!
Fazit
Angenehm unterhaltsamer Lesestoff mit sympathischen Protagonisten und gelungenem Einblick in die auslaufende Biedermeierzeit. Flüssig und anschaulich geschrieben.
6 Sterne6 Sterne6 Sterne6 Sterne6 Sterne6 Sterne6 Sterne6 Sterne6 Sterne6 Sterne

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Vorgeschlagen von brillenbaby [Profil]
veröffentlicht am 15. Dezember 2013

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