Ruby Redfort ist ein frühreifes Kind, das bereits mit zwei Jahren beschließt,
Detektivin zu werden. Mit sieben Jahren gewinnt sie Codeknacker- und
-erfinder-Wettbewerbe und schlägt einen Studienplatz in Harvard aus. Als Ruby
13 ist, bittet die Geheimdienstagentur Spektrum sie um Hilfe: Nach dem
überraschenden Tod ihrer Codeexpertin soll Ruby Geheimbotschaften
entschlüsseln, da man annimmt, ein Überfall auf die Bank der Stadt wäre
geplant. Doch reine Schreibtischarbeit ist Ruby viel zu langweilig ... Der Fall
ist dem Leseralter (ab 10) angemessen spannend, verwirrend und am Ende gerät
Ruby gar in eine Schießerei. Aber natürlich weiß Ruby sich mit schneller
Auffassungsgabe und einem flotten Spruch zu helfen und alles geht gut aus. Zwar
entwischt der Haupttäter und einige Geheimnisse rund um Spektrums Agenten
bleiben offen, doch es sollen ja weitere Bände folgen.
James Bond, Q und M standen für Lauren Childs Protagonisten Pate, auch Mary
Poppins wird öfters bemüht. Wohl um die Geschichte in die Vor-Computerzeit zu
versetzen, lässt die Autorin ihre Heldin in einer Stadt in den USA Anfang der
siebziger Jahre ermitteln. Damit bringt sie leider ihre Übersetzerin Anne Braun
in die Bredouille, die um Filmtitel und Bezeichnungen ringen muss, die für die
jungen Leser von heute einen Sinn haben. So wirbeln dann Worte wie Sneaker und
Graphic Novel und Sendungen wie "Verstehen Sie Spaß" durch eine Zeit
vor ihrer Zeit.
Dass eine 13-Jährige mit ihrem gleichaltrigen Freund (der ihr leicht dümmlich
und tollpatschig hinterher trabt wie Mister Stinger Miss Marple) mühelos Fälle
aufklärt, an denen sich eine ganze Geheimagententruppe ohne sie angeblich die
Zähne ausbeißt, lässt mich befürchten, dass sich die jungen Leser ob solch
unwahrscheinlicher Geschichten grob für dumm verkauft vorkommen.
Fazit
Dass eine 13-Jährige mit ihrem gleichaltrigen Freund (der ihr leicht dümmlich
und tollpatschig hinterher trabt wie Mister Stinger Miss Marple) mühelos Fälle
aufklärt, an denen sich eine ganze Geheimagententruppe ohne sie angeblich die
Zähne ausbeißt, lässt mich befürchten, dass sich die jungen Leser ob solch
unwahrscheinlicher Geschichten grob für dumm verkauft vorkommen.
Vorgeschlagen von Maren Partzsch
[Profil]
veröffentlicht am 01. November 2013 2013-11-01 15:53:51