Im letzten Band der Trilogie Méto von Yves Grevet ist die etwa 14-jährige
Hauptfigur Méto wieder zurück im Haus auf der Insel. Zur Strafe für seinen
Ausbruch und den Rebellionsversuch (Band 1 und 2 werden in diesem Band als
bekannt vorausgesetzt) muss er nun die Uniform der Cäsaren tragen und wird
einer Gruppe Kinder zugeteilt, die riskante Missionen ausführen. So kommt Méto
erstmals auf das Festland, in eines der wenigen Gebiete, das von einem
verheerenden Weltkrieg mit Biowaffen in den 1950er Jahren verschont geblieben
ist. Dort wohnt auch seine Familie und Méto erfährt, dass sein Großvater ein
einflussreiches Mitglied des skrupellosen Triumvirats ist. Während die Cäsaren
glauben, Méto unterwandere die Rebellen und bereite deren Zerschlagung vor,
hofft Méto gemeinsam mit diesen einen Aufstand gegen das brutale Regime und
damit die Befreiung der verlorenen Kinder organisieren zu können.
Über Métos Ausbildung für die Missionen auf dem Festland erfährt der Leser
wie die Welt in der Méto lebt, sich entwickelt hat. Obwohl in diesem Band
endlich einige wenige Mädchen auftauchen, bleibt es eine Männerwelt. Die
Mädchen sind nur Helfer, Frauen blasse Randfiguren. All das gipfelt in der
(für mich erschreckend wohligen) Aussage der einzigen ansonsten recht toughen
Mädchenfigur, Caelina: "Denn jetzt passt du ja auf mich auf, Méto."
Die Jungs rund um den Titelhelden gerieren sich als ganze Kerle, als
Ehrenmänner, Anführer, die sich um ihre "Männer" kümmern und eine
bessere Zukunft für alle schaffen wollen. Dabei handeln sie aber nach dem
gleichen furchtbaren Prinzip wie die erwachsenen Machthaber: Der Zweck heiligt
selbst die schrecklichsten Mittel.
Fazit
Auch dieser letzte Teil wirkt auf mich eher beklemmend. Er ist keinesfalls so
hoffnungsvoll rosarot wie das Schlussszenario weismachen will.
Vorgeschlagen von Maren Partzsch
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veröffentlicht am 02. September 2013 2013-09-02 14:23:01