Nach einem Vorfall ihres Vaters, der sich auf die gesamte Familie auswirkt,
müssen die Geschwister Eleanor, Brendan und Cordelia Walker umziehen. Ihr neues
Zuhause ist eine imposante Villa, die früher einmal dem Schriftsteller Denver
Kristoff gehört hat. Doch schon kurz nach dem Einzug passiert das Unglaubliche.
Ihre Eltern verschwinden spurlos und die Geschwister finden sich in einem
Albtraum wieder, in dem Riesen, Piraten und andere Schergen ihr Unwesen treiben.
Recht schnell bekommen die Kinder mit, das sie in den Werken des Schriftstellers
gefangen sind. Aber warum will er sich an der Familie Walker rächen? Und nicht
nur das. Die gesamte Welt ist in Gefahr.
Was kann der Leser erwarten, wen sich ein renommierter Kinder- und
Jugendbuchautor und ein Hollywoodregisseur zusammentun? Popcornliteratur für
Groß und Klein. Und genau das ist der Auftakt einer neuen Romanserie aus der
Feder von Ned Vizzini und Chris Columbus. Ist Ned Vizzini in Deutschland eher
unbekannt, kennt man Chris Columbus als Regisseur bekannter Hollywoodfilme wie
"Harry Potter" oder "Percy Jackson". Und so schreit auch
jede einzelne Seite des Buchs nach Verfilmung. Mehr als einmal hatte ich beim
Lesen das Gefühl, keinen Roman, sondern die etwas längere Fassung eines
Drehbuches in Händen zu halten.
Leider wachsen die beiden Schöpfer in diesem Band noch nicht über sich hinaus.
Fast alle Elemente sind dem Baukasten für erfolgreiche Fantasygeschichten
entnommen. Drei Kinder unterschiedlichen Alters, die über sich hinauswachsen
und ihre Geschwisterliebe neu entdecken sowie ein Bösewicht, der ihnen immer
einen Schritt voraus ist. Wirklich neu ist an dem Plot nichts. Sicher, er liest
sich ausgesprochen flott. Durch die kurzen Kapitel kann man mal schnell
zwischendurch ein weiteres Kapitel lesen. Doch wirklich gefesselt hat mich der
Roman nicht. So schnell, wie man ihn liest, legt man ihn auch wieder zur Seite.
Mit verantwortlich dafür sind zahlreiche Logiklücken, die den Leser schon ein
wenig verärgern. Gerade von zwei bekannten und erfahrenen Autoren erwarte ich
hier schon ein wenig Mehr, als die hier abgelieferte Massenware. Auch die
Figuren tragen ihren Part bei, das der Roman nur im Mittelmaß hängen bleibt.
Nicht ein Charakter sticht wirklich heraus.
Fazit
"House of Secrets - Der Fluch des Denver Kristoff" ist ein schneller,
durchaus amüsanter Popcorn-Roman. Vergleichen mit Werken wie Harry Potter oder
Percy Jackson zieht dieses Werk aber den Kürzeren. Ned Vizzini und Chris
Columbus liefern solides Massenware ab, die mit 1,9 Augen auf eine Verfilmung
schielt. Ein Roman, die man schnell und gut lesen kann, der aber genauso schnell
wieder vergessen ist.
Vorgeschlagen von Michael Krause
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veröffentlicht am 13. August 2013 2013-08-13 18:24:17